Dienstag, 7. August 2007

Das Ende der unsichtbaren Hand - Teil 1

Zwei Fragen sind entscheidend um eine ungefähre Ahnung haben zu können, wohin die Reise morgen Abend und für den Rest der Woche gehen wird.

1) FOMC-Statement:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Fed an den Zinsen morgen nichts ändern wird - entgegen meinem früheren Post vom Samstag. Mit Garantie wird aber der Bias deutlich gelockert bzw. dem Markt das Gefühl gegeben, das Zinsschritte - falls nötig - kommen werden.
2) Markterwartung:
Nach dem heutigen Tag muss man davon ausgehen, dass eine Bias-Lockerung das mindeste ist, was von der Fed morgen erwartet wird. Gut möglich dass ein guter Teil der Analysten und ein noch grösserer Teil der gebeutelten Privatanleger/Hauseigentümer eine Zinssenkung erwartet. Die Devisenmärkte gehen meines Erachtens von keiner Zinsänderung aus.


Diese beiden Annahmen kombiniert lassen eigentlich nur den Schluss zu, dass nach einer allfälligen Rallyfortsetzung nach Veröffentlichung des FOMC-Statements die Aktiennotierungen relativ rasch wieder sinken.
Erstens weil eine allfällige Zinssenkung alle Schleusen und Tore für eine Rückführung ausstehender Carry-Trades innert kürzester Zeit auslösen könnte.
Zweitens weil ein Ausbleiben einer Zinssenkung - mit möglicherweise einigen Tagen Verzögerung - zu einer Fortsetzug der Kursverluste an den Aktienmärkten und im folgenden zu einer nachträglich umso heftigeren Zinssenkungs-Welle Ausschlag geben würde.


Man wird deshalb das Gefühl nicht los, dass die unsichtbare Hand der Finanzmärkte (Working Group on Financial Markets) in dieser Woche an ihre Grenzen stossen wird.


Die Fed müsste eigentlich dem Markt ein deutliches Zeichen setzen um wieder ein "Gefühl der Liquidität" zu schaffen. Gleichzeitig fürchtet man sich jedoch vor den Auswirkungen einer schockartigen Carrytrade-Rückführung und einer folglichen Flucht aus US-Dollar-Anlagen.


Die Longposition wird deshalb morgen - entgegen dem vorherigen Post - geswitcht in eine Shortpostion. (In)konsequenz ist (k)eine Tugend. ;)