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Faktorwert: | -1 |
Relevanz: | 5 |
Für mich ist dennoch klar, dass auf mittelfristige Sicht die Aktienmärkte vorwiegend - mit wenigen Ausnahmen - von der Shortseite angefasst werden sollten.
Es wäre unehrlich zu behaupten, ich wüsste hinreichende Details über das potenzielle Ausmass der Kreditkrise.
Aus meiner Sicht ist es jedoch an den Finanzmärkten kaum je möglich für auch nur irgendeneine kurstreibende Einflussgrösse genaue Aussagen zu treffen.
Vielmehr ist es entscheidend, einigermassen zutreffend zu antizipieren, wie die bestimmende Mehrheit der Marktteilnehmer mit diesen Einflussgrössen und insbesondere deren Erwartungen auf die zukünftige Entwicklung umgehen.
Folglich ist es schier völlig irrelevant, ob nun das Exposure der Bank XY nun 500 Millionen oder 2 Milliarden beträgt. Solche Zahlen sind erstens nicht aussagekräftig und isoliert betrachtet - in Anbetracht der gobalen Vernetzung von Risiken und Geldern - völlig wertlos um das Risiko quantifizieren zu können.
Im weiteren werden die Aktienkurse der Bank XY nicht durch gegenwärtige harte Fakten selber getrieben, sondern von der Erwartungshaltung bzgl. der zukünftigen Entwicklung der harten Fakten und des Aktienkurses.
Matchentscheidend ist nun nicht die eigene Kenntnis hinsichtlich der tatsächlichen Risiken, sondern das korrekte Antizipieren der Hoffnungen/Ängste, welche mit der Entwicklung der effektiven Faktenlage einhergehen.
Man darf zudem auch nicht vergessen, dass die tatsächliche Faktenlage ab einem gewissen Fortschritt des Entwicklungszyklus, grösstenteils durch die Angst der direkt und indirekt Betroffenen zusätzlich getrieben wird - im Sinne einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung.
Aus meiner Sicht ist mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit klar, dass schon zuviele negative Einflussgrössen zum angstgetriebenen Selbstläufer geworden sind.