Der hoffnungsvolle Teil der Anlegerschaft wird angesichts der vorherrschenden Zinssenkungserwartungen kaum in der Lage sein nachfolgende Zeilen mental zu verarbeiten...
Geldpolitik, Realwirtschaft und Aktienmärkte werden aus meiner Sicht einigermassen Hand in Hand während den nächsten zwei Quartalen verlaufen - wenn auch mit zeitlich sehr irreführenden Timelags.
In der Realwirtschaft sehe ich seitens Konsum und Arbeitsmarkt bis Ende Jahr gravierende Einbussen, welche die Konjunktur bestenfalls stagnieren lassen. Eine Rezession bis zum 1. Quartal 2008 scheint mir durchaus wahrscheinlich.
Es zeichnet sich ab, dass die Fed am 18. September den Anfang einer sich wiederholenden Zinssenkungsrunde einläuten wird. Angesichts erholter Aktiennotierungen, rechne ich eher mit 25 als mit 50 Basispunkten. Bis Ende Jahr sehe ich die US-Leitzinsen jedoch bei maximal 4 Prozent (aktuell 5.25) - also mindestens 125 Basispunkte tiefer.
Bei den Aktienmärkten gehe ich auf Sicht der nächsten 6 Monate davon aus, dass diese mit den Renditen von US-Staatsanleihen positiv korrelieren werden.
Für mich ist noch nicht restlos klar, ob die Abwärtsetablierung des Trends schon vor, oder erst nach dem 18. September fortgesetzt bzw. intensiviert wird.
Momentan rechne ich noch immer mit einer Obergrenze von plus/minus 1480 Punkten im S&P500 Index. Bereits gestrauchelte Oekonomen und Kalkulatoren werden auch weiterhin regelmässig von den Märkten abwärtsseitig mit überraschendem Momentum gehäuft geohrfeigt.
Insofern sehe ich auf absehbare Zeit keine grössere Gefahr, mit der Shortpositionierung krass schief zu liegen. Ganz im Gegenteil...