Freitag, 31. August 2007

Bailing-Out-Rallye?



Sentiment
Faktorwert:4
Relevanz:2
Geldpolitik
Faktorwert:2
Relevanz:6
Macro
Faktorwert:-2
Relevanz:4
Devisenmärkte
Faktorwert:-4
Relevanz:5
Die Notierungen werden momentan bei relativ schwachen Aufwärtsvolumina geprägt von Hoffnungskäufern, die grosse Stücke in die helfenden Hände der amerikanischen Notenbank und Regierung legen.
Aus meiner Sicht ist es durchaus denkbar, dass diese staatlich verordnete Bailing-Out-Rallye das Szenario einer beginnenden Baisse über den Haufen schmeisst. Denkbar... aber aus meiner Sicht unwahrscheinlich bzw. auf sehr tönernen Füssen stehend.

Für mich scheint zweifelsfrei klar, dass den US-Aktienmärkten ohne die weitverbreitete Annahme einer planwirtschaftlich subventionierten Risikogarantie, kaum noch Vertrauen geschenkt würde.
Desweiteren bin ich felsenfest der Überzeugung, dass schlussendlich die Möglichkeiten weitreichender Bailing-Outs seitens Bernanke/Bush um einiges begrenzter sind, als dies umhin angenommen wird.

Es mag noch etwas früh sein für Spekulationen hinsichtlich allfälliger Entscheide der Fed am 18. September. Allerdings bezweifle ich sehr stark, dass es zu einer Zinssenkung kommt. Sowohl die Finanzmärkte als auch die Realwirtschaft müssten der US-Notenbank deutlichere Zeichen der Schwäche vermitteln, um das Risiko fehlender Risiko-Aversion durch eine Zinssnknung einzugehen.
Ganz anders sieht die Sache vermutlich am 18. September aus. Sollte sich das Gesamtbild bis dahin wieder drastisch verdüstert haben, ist eine Senkung der Fed-Funds-Rate sehr wahrscheinlich.

An den Devisenmärkten - bzw. USD/JPY - waren heute interessante Bewegungen feststellbar. Die ansonsten recht hohe Korrelation zw. Aktienmärkten und US-Dollar war im Zuge der Bush-Ankündigung eines Housing-Bailing-Outs relativ schwach geworden. Sprich... steigende Notierungen in den Aktien bei schwächelndem Dollar.
Diese Divergenz lässt mich vermuten, dass der heutige Upmove kaum noch weiteres Potenzial haben dürfte.
So oder so scheinen mir die geldpolitischen Aussichten für Amerika und Japen äusserst ungünstig für ein Aufrechterhalten der Carry-Trades. Diesbezüglich sehe ich die negative Kurstreibung weiterhin latent.


Alles in allem glaube ich, dass wir während den nächsten zwei Wochen keine nachhaltigen Notierungen von mehr als 1480 im S&P500 Index sehen werden. Folglich bin ich der Überzeugung, dass ein Beibehalten der Shortposition auf Sicht von 1-2 Wochen zumindest nicht verlustbringend sein wird.