Samstag, 14. Juli 2007

Liquidität ohne Ende?

Wir stehen vor einer entscheidenden Woche.
Zum einen erhalten wir Aufschluss über die Entwicklung der Konsumenten- und Produzentenpreise in den Staaten. Bzw. Aufschluss darüber, ob seitens Geldpolitik der Spielraum für eine Lockerung der Liquiditätsschleusen zunimmt oder abnimmt.
Zum anderen bringt die kommende Woche – im Gegensatz zur letzten Woche – Unternehmensergebnisse, die für den Gesamtmarkt von erheblichem Gewicht sind.
Man kann also davon ausgehen, dass die Märkte in Woche 29 in eine mittelfristig entscheidende Phase eintreten.
Bzgl. Inflation sollte man die Risiken übergewichten. Speziell Energie- und Importpreise dürften im Juni die Inflation eher beschleunigt haben. Dasselbe gilt für die Produzentenpreise.
Seitens Unternehmenszahlen ist angesichts der kurz- und mittelfristigen Überkauftheit eher mit Enttäuschungen zu rechnen. Zusammen mit einem unveränderten Statement der US-Notenbank, dürfte dies für kommende Woche eine eher bittere Pille für die Marktstimmung sein.

Freitag, 13. Juli 2007

Me against the market

An den Vorzeichen hat sich grundsätzlich nichts geändert. Daran ändert auch der gestrige Upmove nichts.
Die Kursgewinne waren letztlich eher liquiditätsgetrieben, als fundamental begründet.
Weiterhin kritische Konstellationen seitens US-Dollar, US-Wirtschaft und US-Kreditblase lassen mich erneut eine Shortposition im S&P 500 Index eingehen. Dazu kommt, dass die Märkte technisch gesehen kurz-, mittel- und langfristig überkauft sind. Im S&P500 ist zusätzlich das Alltimehigh weiterhin nicht erreicht.

Donnerstag, 12. Juli 2007

Shortsqueeze

Die heute publizierten Detailhandelsumsätze haben gereicht um ein Tagesplus von zwei Prozent zu verursachen.
Mit diesem Shortsqueeze dürften einige - auch ich - auf dem falschen Fuss erwischt worden sein. Entsprechend heftig viel die Bewegung aus.

An der Ausgangslage ändert sich grundsätzlich nichts. Die systemischen Risiken überwiegen nachwievor. Ich bleibe vorerst Flat. Eine Long-Positionnierung kommt nicht in Frage.

Zwischenupdate: Woche 28

Vergleichsweise starke Einzelhandelsumsätze scheinen als Argument für den aktuellen Rebound herhalten zu müssen.

Meiner Meinung nach werden noch im Verlaufe dieses Handelstags die negativen Nachrichten seitens Devisenmärkten und Kreditrisiken zunehmend schwerer Gewichtet.

Deshalb gehe ich - mit gewissem Vorbehalt - für den heutigen Tag von einem Intraday-Reversal aus.

Dollarschwäche und Inflationsängste

Trotz guten Vorlagen aus Amerika und Asien scheint die Talfahrt heute weiter zu gehen.
Erneute Dollarschwäche beeinflusst das Sentiment an den europäischen Börsen momentan negativ.
Womöglich ist der schwächelnde Greenback heute verursacht durch die Unsicherheiten bzgl. den anstehenden Zahlen zur US-Handelsbilanz.

Mittwoch, 11. Juli 2007

Selloff oder Rebound?

Ziemlich unberechenbar.
Vom Sentiment her deutet vieles darauf hin, dass das letzte Zünglein an der Waage für einen Durchbruch der 1500 im S&P500 morgen zum Zuge kommen könnte. Ich bleibe skeptisch und liesse mich auch von einem Rebound nicht überraschen.

Eine negative Eröffnung in Europa ist ganz sicher. Ob es bei Tagesanbruch 0.5 oder 1.5 Prozent sein werden, hängt ganz davon ab, was in den kommenden Stunden in Fernost
veranstaltet wird.

Die momentanen Headlines bzgl. US-Creditbubble nehmen an Deutlichkeit und Kadenz zu. Dazu kommen noch wieder aufkeimende Carrytrade-Befürchtungen an den Devisenmärkten.

Aber eben.. es wäre nicht das erste Mal, dass die Panik im Keim erstickt wird.

Dienstag, 10. Juli 2007

Standard & Poors überarbeitet und verschärft Ratingsystem

Die führende Ratingagentur hat heute eine Reihe von Abstufungen sowie eine Revision ihres Bewertungssystems angekündigt im Zusammenhang mit den Querelen im Subprime-Markt.

Meiner Meinung nach ist diese Mitteilung für einen beachtlichen Teil der heutigen Kursverluste verantwortlich, obwohl mit dieser News nur ein Bruchteil der Anleger etwas anfangen kann. Denn kaum ein Kleinanleger interessiert sich für Hintergrundinformationen dieser Art.

Es wird wahrscheinlich noch einige Zeit - bzw. Auf und Abs - brauchen, bis der wachsende Kollateralschaden der immer mehr werdenden Junkbonds der Anlegerschaft bewusst wird.


612 U.S.
Subprime RMBS Classes Put On
Watch Neg; Methodology Revisions Announced


Speziell die ersten sechs Seiten sind lesenswert bzw. einigermassen brisant. Leider keine Zeit um das wichtigste zu übersetzen bzw. zusammenzufassen...

Montag, 9. Juli 2007

Alcoa enttäuscht & Bernie spricht

Der morgige Tag bringt einiges an Spannung mit sich...

Zum einen lieferte Alcoa heute Abend mit 81 Cents pro Aktie Zahlen, die alles andere als berauschend ausfielen. Cashflow, Umsätze und Verschuldungsgrad lagen ebenfalls unter den erwarteten Werten.
Für die Börsen wenig bedeutsam - aber dennoch erwähnenswert - waren die veröffentlichten Zahlen zur Kredit-Karten-Verschuldung der US-Bürger. Diese stieg mit 6.4% so stark an, wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Nicht gerade positiv für den US-Dollar.

Zusätzliche Brisanz erhält das morgige Geschehen durch die anstehende Rede Ben Bernanke's zur Lage der Inflation vor einigen gewichtigen Ökonomen in Cambridge, Massachusetts um 19:00 Uhr. Diese Rede dürfte seit längerem wieder einmal - zumindest zwischen den Zeilen - ein ehrlicheres Bild der "offiziellen" Wahrnehmung der US-Preisentwicklung liefern.

Ausserdem werden morgen Nachmittag um 16:00 Uhr Zahlen zu den Lagerbeständen der US-Wholesales (Distributoren/Wiederverkäufer) geliefert. Erwartet wird ein Anstieg um 0.4 Prozent für Mai gegenüber 0.3 Prozent im April.

Alles in allem Material, welches morgen für Umsätze und Volatilität sorgen dürfte...

Alcoa

Alcoa wird es schwer haben die insgeheimen Erwartungen des Marktes zu übertreffen.
Trotz zuletzt ständig nach unten korrigierten Analystenschätzungen, erklomm der Titel zuletzt Höchststände.
Offenbar wird mit einem Gewinn von 85 Cents pro Aktie gerechnet. Meiner Meinung nach werden mindestens 87 Cents nötig sein, um den Titel nachbörslich nicht fallen zu lassen, bzw. die SPX-Futures auf dem Closing-Level zu halten.

Sonntag, 8. Juli 2007

Dividenden vs. Anleihe-Renditen

Das Sentiment ist weiterhin sehr fragil. Die Zaghaftigkeit an den Märkten ist deutlich spürbar und deutet weiterhin auf eine Übergangsphase hin, in der wir uns befinden.
Ein weiterer Faktor der kommende Woche zunehmend an Gewicht gewinnen dürfte, sind die anstehenden Unternehmenszahlen. Es wird sehr wichtig sein, dass angesichts steigender Zinsen die Unternehmens/Dividenden-Renditen vergleichsweise attraktiv bleiben. Ansonsten könnte dies zu einem zusätzlichen wichtigen Grund für das Verkaufen von Aktien führen.