Freitag, 17. August 2007

In Doubt Stay Out

Auch wenn das Gefüge im mittelfristigen Kontext durchschaubar scheint, ist im kurzfristigen Bereich relativ schwer zu sagen, wohin die Reise gehen wird.
Nach wie vor starren die Marktteilnehmer sehr selektiv auf die News-Headlines.
An der Oberfläche sichtbar werdende Symptome der Illiquidität erzeugen Volatilität. Wohingegen ausbleibende Negativnews in Kombination mit Zinssenkungsphantasien zu abnehmender Volatilität bzw. sehr schnell steigenden Notierungen an den Aktienmärkten führen.

Ausführlicheres zum kurzfristigen Ausblick im [Weekly Eye Opener]


Aufgrund der zweifelhaften Ausgangslage, folgen Updates zur konkreten Taktik-Umsetzung erst morgen Vormittag. Folglich ändert sich mindestens bis morgen Mittag auch nichts an der gegenwärtigen Short-Positionierung.

Einbruch im Konsumentenvertrauen

Wie erwartet kamen die Zahlen zum Konsumentenvertrauen erbärmlich schwach.

"The Reuters/University of Michigan Surveys of Consumers said its preliminary reading on consumer sentiment in August was 83.3, well below a median forecast of 88.0 and a sharp fall from the previous month's final reading of 90.4."


Ich bleibe ganz klar Short. Auch übers Wochenende.

Kurzupdate

Ich bleibe zumindest bis und mit Publikation der Zahlen zum Konsumentenvertrauen Short.

Sollten die Zahlen besser (über 88.5 Punkte) als erwartet ausfallen, werde ich Flat - auf keinen Fall Long - gehen im SMI und S&P500 Index.
Ansonsten bleibe ich in beiden Indices Short über's Wochenende.


/edit1: 14:15 Fed Cuts "Discount Window Rate" By 50 Basis Points, to 5.75%. Leaves Fed Funds Rate at 5.25%. -- Short bleiben.

/edit2: 14:32 US-Futures 1.5 Prozent im Plus. SMI 2 Prozent grün. Gut möglich, dass die Eröffnung in den USA nochmals etwas Schub liefert. Ich warte trotzdem ab bis 16:00 Uhr bis die Konsumentenvertrauenszahlen publiziert werden.

/edit3: 14:40 Der gestrige erste Gedanke Flat zu gehen anlässlich einer anstehenden ausserterminlichen Zinssenkung wär doch nicht schlecht gewesen. Jetzt heisst's abwarten, wie die Märkte mit diesem Moral Hazard umgehen. Ich bleibe meiner heute Vormittag angekündigten Taktik treu.

Donnerstag, 16. August 2007

Keine Entwarnung

Ich bin zwar versucht die Möglichkeit einer Bodenfindung zu sehen. Aber unterm Strich passt mir die Sauce trotzdem noch nicht.

Zahlreiche Zeichen deuten auf eine kurz bevorstehende ausserterminliche Zinssenkung seitens der Fed hin. Es ist aber schwer zu sagen inwiefern ein solcher Schritt momentan eingepreist ist.

Angesichts der Volatilität muss angenommen werden, dass eine Auflösung des überverkauften Zustands - wenn er denn von einer Zinssenkung ausgelöst werden könnte - ein Plus von 3-5 Prozent an einem Tag bedeuten würde.


Am besten wird sein mal den nächsten Morgen abzuwarten. Je nach dem wie sich der Yen die nächsten 10 Stunden halten wird, sieht die Situation morgen so oder so aus.

Entscheiden über den kurzfristigen weiteren Verlauf in Übersee könnten morgen um 16:00 Zahlen zum Konsumentenvertrauen.
Hier wäre eine positive Entwicklung der Zahlen derart grotesk, dass ich das Risiko Short zu bleiben wohl noch mindestens bis morgen Abend tragen werde.

Aber ich schliesse für mich nicht aus, dass ich morgen meine Meinung ändere und doch Flat oder Long gehe. Abwarten...

(Kurzupdate erfolgt morgen Vormittag)

Gold

Kurze Anmerkung zum Gold, welches demnächst wieder vermehrt Schlagzeilen machen dürfte.

Zitat aus einem meiner früheren Beiträge:

"Die Risiken des gegenwärtigen Amerikanischen Wirtschaftbooms sind nicht inflationär, sondern deflationär."

Wo ist der Boden?...

Die Märkte mögen zur Zeit kurzfristig ziemlich überverkauft sein - und insofern auch anfällig auf einen jederzeit möglichen kurzfristigen Rebound von 1-5 Prozent.

Entscheidend für die Findung eines mittelfristigen Bodens ist jedoch die Frage nach den kurstreibenden Einflussfaktoren.

Verunsicherung ist zur Zeit der einzige Kurstreiber. Es bestehen vorallem Zweifel zum Ausmass der Kreditkrise und der Intensität allfälliger Spillover-Effekte auf die US-Wirtschaft.
Dazu kommen Unsicherheiten zum Thema Carry-Trade-Rückführung, China-Handelskonflikt, Geldpolitik-Nachhaltigkeit, etc, etc...

All dies löst in den Märkten keine Panik aus, sondern einen langsam schwelenden Brand schwindender Zuversicht.

Solange dieser wachsende Pessimismus keinen panischen Selling-Klimax findet, ist eine Bodenfindung - IM MITTELFRISTIGEN KONTEXT - kaum nachhaltig.

Die Kursabgaben kommen zwar heftig - jedoch auch einigermassen kontrolliert - zustande und sind weit davon entfernt, sich im Sinne eines Crashs zu offenbaren.


Rebound-Anfälligkeit ist momentan hoch. Morgen deshalb Flat/Long gehen?.. ich weiss es noch nicht.
Im späteren Verlauf des Abends werde ich mir die Taktik für den morgigen Tag zurecht legen. Ein weiteres Posting folgt heute noch...

Mittwoch, 15. August 2007

Keine Einstiegskurse

Aus Zeitknappheit heute nur ganz kurz...

Von Selloff war weit und breit nix zu sehen. Die Abgaben in den US-Indices kamen ohne Ausverkaufs-Stimmung zu stande. Es scheint, als hätten sich die Märkte nicht für ein Ende mit Schrecken entschieden.

Zum neuesten Call-Warrant im Swiss Market Index muss auch nicht viel gesagt werden.


Short bleiben.

Dienstag, 14. August 2007

Wichtig...


Im Falle eines morgigen Selloffs, wird dieser voraussichtlich KEIN natürliches Verlaufsmuster aufweisen, sondern künstlich (besten Dank Fed) an seiner Abwärtsdynamik verhindert.
D.h. der Versuchung morgen intraday Schnäppchen zu jagen, sollte man tunlichst widerstehen.
Zur Erinnerung.. Die US-Indices können morgen 5 Prozent ins Minus gehen, um noch am selben Tag mit einem Prozent im Plus zu schliessen um dann nächste Woche 10 Prozent zu fallen.

Das schwierige wird sein, intraday die künstlichen Stützkäufe von echten Shorteindeckungen zu unterscheiden. Die Wahrscheinlichkeit für eine echte "natürliche" Bodenbildung scheint mir für morgen allenfalls unterhalb von 12500 Punkten gegeben. Darüber werde ich definitiv nicht Flat gehen.

Genaueres über das mögliche Eröffnungs-Szenario lässt sich versuchsweise um ca. 15:15 sagen.

Im folgenden die Eckdaten des morgigen Selloff-Risikos...



Nachwievor greift die Liquiditätskrise in zunehmendem Masse um sich.
Wirtschaftszahlen sind mehr oder weniger irrelevant - angesichts der sich zuspitzenden Subprime-Nachrichtenlage.

Speziell am heutigen Downmove war allerdings, dass dieser weniger durch die Subprime-Querelen selber ausgelöst worden ist. Vielmehr war es Walmart, welche offenbar basierend auf den (in)direkten Folgen der Kreditkrise den Ausblick für den restlichen Verlauf des Jahres geschmälert hat.
Es scheint also, als wären dies erste deutliche Anzeichen eines Spillover-Effekts der Subprimekrise.

Die US-Aktienindices geraten zudem langsam aber sicher in Regionen, die schmerzhaft sind und in sich selber betrachtet zum Problem werden können. Auch die spätabendliche Volatilitätsexplosion hat heute nicht gefehlt.


Der morgige Tag bringt noch mehr relevante realwirtschaftliche Messgrössen. Es bleibt jedoch einmal mehr abzuwarten, welche Thematik das Kurstreiben bestimmen wird.

Potenzial für einen Rebound böte sich zur Zeit scheinbar nur aus einer Kombination von neuerlichen Zentralbank-Interventionen und positiv überraschenden Wirtschaftsdaten.
Da dies angesichts der Menge an Zahlenmaterial relativ unwahrscheinlich ist, besteht für alles andere als eine Shortposition im SMI und S&P500 Index nachwievor kein Anlass.

Die Möglichkeit einer Kumulation von Negativmeldungen (Subprime, Empire State Index, Konsumentenpreise, Industrieproduktion) ist hingegen durchaus wahrscheinlicher.


Es ist praktisch sicher, das die Zentralbanken morgen - noch stärker als die letzten Male - Geld in die Märkte buttern.
Sollten im Vorfeld der US-Börseneröffnung sämtliche Nachrichten insgesamt enttäuschen, besteht ein erhöhtes Risiko eines Selloffs, der im Dow locker bis 12400 bis 12600 Punkte gehen kann.

Dies könnte dann ein guter Zeitpunkt sein, die Shortposition temporär zu schliessen - bzw. eventuell Long zu gehen bis zur Veröffentlichung der Zahlen zum Konsumentenvertrauen am Freitag.

Anhaltender Widerstand

Mit den heute publizierten Zahlen/News konnten erneut keine kurstreibenden Impulse geschaffen werden. Alles in allem wird die zauderhafte Marktsituation nochmals unterstrichen.

Trotzdem sehe ich für heute nach eventuell anfänglichen Kursgewinnen im weiteren Tagesverlauf deutliche Abgaben in den US-Indices.

Montag, 13. August 2007

Wackelpartie vor dem Ende

Vorgaben aus den USA und voraussichtlich schwächere Vorgaben in Asien dürften ein eher schlechtes Omen sein für die Eröffnung der europäischen Börsen morgen.

Für den SMI könnten die Ergebnisse von UBS ein zusätzliches Problem darstellen. Die Zahlen dürften zwar auf dem Papier überzeugen, jedoch in Bezug auf allfällige Subprime-Exposures massig Fragezeichen im Raum stehen lasen. Kaum vorstellbar, dass von daher für den Schweizer Markt positive Impulse zu erwarten sind. Nicht zuletzt deshalb, weil der Finanzsektor heute in den USA zu den stärksten Verlierern gehörte und einiges an Abwärtsmomentum in den morgigen Tag mitnehmen dürfte.

So ist bis zum frühen Nachmittag mit starker Verunsicherung zu rechnen.

Neue Impulse können allenfalls von Wal-Mart und den Produzentenpreisen ausgehen.
Aber auch hier sehe ich keine Lichtblicke. Wal-Mart wird meiner Meinung nach bestenfalls nicht enttäuschen.

Neben den US-Handelsbilanzdaten werden die Märkte um 14:30 schier unveränderte Produzentenpreise erwarten. Allenfalls deutlich gefallene oder gestiegene Preise könnten durchaus über den restlichen Verlauf des Tages entscheiden.


Alles in allem könnte der morgige Handelstag - auch in Übersee - schon im frühen Nachmittag bzw. Vorbörslich entschieden werden.

Kurzupdate

- Detailhandelszahlen (US) Juli: +0.3%
- Business Inventories (US) Juni: +0.4%

Die Zahlen sind neutral bzw. innerhalb der Konsensuserwartungen.

- Reaktion der Märkte: neutral bis leicht negativ.


Fazit: Short bleiben. Kein Grund an der Positionnierung heute was zu ändern.



/edit: zuletzt aktualisiert um 16:08

Sonntag, 12. August 2007

Ambivalente Übergangsphase

Auch wenn die mittelfristigen Perspektiven zur Zeit klar negativ sind, bleibt die Ausgangslage im kurzfristigen Kontext äusserst unberechenbar.
Man kann davon ausgehen, dass die Thematik der Kreditkrise - isoliert betrachtet - vorübergehend durchaus den Extrempunkt erreicht haben könnte, bzw. die Verunsicherung kurzfristig nicht mehr schlimmer werden kann.
Dies bedeutet, dass der weitere Kursverlauf zunehmend davon abhängig wird, ob die Liquiditätskrise klar feststellbare negativen Auswirkungen auf die nachfrageseitige Realwirtschaft zeigt.

Bleiben die relevanten Messgrössen bzgl. Konsum/Industrie mehr oder weniger stabil, dürften kurzfristige deutliche Kurserholungen wahrscheinlicher sein als neue Tiefststände.
Der morgige Tag könnte wohl noch von der Subprime-Thematik dominiert werden. Dennoch sollten die Detailhandelsumsätze und im speziellen die Reaktion der Märkte ganz genau beobachtet werden.

Sollten die Detailhandelsumsätze für Juli schwach ausgefallen sein, wäre dies ein weiteres Schlüsselindiz, welches von den Märkten zum Anlass weiterer Abgaben genommen werden dürfte - auch dann, wenn sich die Wahrnehmung der Liquiditätskrise eigentlich nicht mehr verschlimmert.
Falls die Montags-Zahlen jedoch über den Erwartungen ausfallen, könnte dies der Startschuss für einen mehrtägigen Erholungsschub sein, welcher im S&P500 Index angesichts der vorherrschenden Volatilität Notierungen überhalb von 1500 bedeuten dürfte.

Fazit...

Konkret würde ich meine Shortposition schliessen, falls im Juli die US-Retailsales stärker als 0.5% zugenommen haben und die US-Börsen - einigermassen breit abgestützt - freundlich auf die Zahlen reagieren.
Ich erwarte jedoch eher schwächliche Detailhandelszahlen und somit ein Beibehalten der Shortposition.

Möglicherweise wird der Markt jedoch nächste Woche dermassen von weiteren Liquiditäts-Hiobsbotschaften bombardiert, dass sich obige Thematik noch um ein paar Tage hinausschiebt, wodurch eine Flat/Long-Positionnierung so oder so vorerst noch nicht in Frage käme.

Ein entsprechendes Kurzupdate im Blog zum weiteren Vorgehen erfolgt morgen um ca. 16:30 Uhr.