Freitag, 14. Dezember 2007

Inflationsdruck...

...nimmt zu.

Die heute publizierten Inflationszahlen deuten auf wachsende Preisrisiken hin.

Sollten zinssensitive Titel die Aktienindizes zusätzlich belasten - wovon auszugehen ist - wird die Notenbank eine explizite Entscheidung zwischen Bailing-Out und Preisstabilität treffen müssen.

Beide Ziele kann die US-Zentralbank nicht mehr glaubwürdig gewährleisten.

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Diskontsatz...

...dürfte noch in dieser Woche oder nächster Woche weitere 25-50 Basispunkte seitens der Fed gesenkt werden, womit die Ohnmacht der US-Zentralbank für so ziemlich alle Marktteilnehmer offensichtlich wird.

Historisch vergleichbares fand zuletzt 1971 im Rahmen der Abschaffug des Goldstandards statt.

Spannende Sache...

Panik macht sich breit...

Die heute verkündete Zusammenarbeit zwischen den Notenbanken hat ausschliesslich symbolischen Charakter.

Das Problem der Fed ist, dass sie die notwendigen Liquiditäts-Orgien nicht mehr durchführen kann, ohne gravierende Bonitätsverluste im Vergleich zu anderen Industriestaaten in Kauf nehmen zu müssen.

Der Zweck dieser international abgestützten Äusserung liegt darin, zu signalisieren, dass die globale Gemeinschaft im selben Boot sitzt.
Würde die US-Fed die noch notwendigen Stützaktionen im Alleingang durchführen wollen, hätte dies katastrophale Auswirkungen auf den US-Dollar - und damit auch entsprechende Effekte auf das Vertrauen der Zahlungsfähigkeit der Vereinigten Staaten.

Unfassbar ist nur, dass man offenbar tatsächlich glaubt, diese Botschaft glaubwürdig übermitteln zu können.
Selbstverständlich sitzen die USA nicht als einzige auf einem riesigen Berg fauler und unfinanzierbarer Kredite. Aber in Relation zu zahlreichen anderen Staaten sind die Ungleichgewichte zwischen Risiken und Sicherheiten dermassen gigantisch, dass eine solche Massnahme ein Zeichen von Panik ist, angesichts ins Leere greifender Zinssenkungen.

Einmal mehr behaupte ich, dass die konkursiten Stütz-Institutionen (Fannie, Freddy, Sallie.. und wie sie alle heissen) der USA nur den Anfang bilden, einer unaufhaltbaren Marktbereinigung noch nie da gewesenen Ausmasses.


Kurz wiederholend meine Rückschlüsse auf die kurzfristigen Positionierungen:
- Aktienindices: Short. Das Vertrauen in die Geldmärkte sinkt mit jedem Panikakt der Fed zusätzlich.
- Gold: Long. Der Wertezerfall im Dollar wird meiner Meinung nach bis Ende Jahr nochmals akzentuiert. Entsprechend deutlich dürfte Gold als Safe-Haven bedeutender werden.
- US-Zinsen: Flat. Aus meiner Sicht bieten Bonitäts-Verlust und Zinssenkungs-Antizipation schwer abschätzbare Einflussgrössen. Uneinheitlich.
- Öl: Flat. Auch hier eine Ambivalenz zwischen antizipierter Dollar-Schwäche und gleichzeitiger Rezessionsangst. Gegenläufige Faktoren.
- US-Dollar: Short. Obwohl das Bild im Vergleich zu den einzelnen Gegendevisen uneinheitlich ist. Insgesamt sehe ich den USD-Index klar fallen.

Kurzupdate





Mein Held und Sonnenschein!

Dienstag, 11. Dezember 2007

Fed-Cut...

Marktreaktionen sind wie folgt:
- Yen/USD: stärker
- CHF/USD: unverändert
- EUR/USD: schwächer
- Gold: schwächer
- US-Treasury: stärker (Yields sinken)
- SPX: schwächer
- Öl: stärker

Fazit:
Unerwartet war nicht die Zinssenkung, sondern der wieder leicht lockerere Bias seitens der Fed.
Die Märkte scheinen daraus für den Moment die Rezessionsrisiken neu - bzw. höher - zu bewerten, als vor der Publikation des FOMC-Meetings.
Im einzelnen sind die jeweiligen Reaktionen der Anlageklassen in sich sehr widersprüchlich... Reflexionsbedarf...


/edit1: 20:46 Bei näherer Betrachtung der einzelnen Märkte scheint es eher so zu sein, als wäre mehr als 25BP erwartet worden. Die zusätzlichen Andeutungen der Fed seitens Wachstumsabschwächung scheint bei den Marktteilnehmern zusätzliche Rezessionsängste aufkommen.

/edit2: 22:17 Bei noch näherer Betrachtung der Entwicklung festverzinslicher Anleihen, muss das Szenario einer FOMC-Enttäuschung wieder revidiert werden. Die enorme Anfrage nach US-Treasuries schliesst definitiv aus, dass die Märkte mehr als 25BP erwartet haben.
Für heute begnügt sich mein Hirn mit der Erklärung, dass die Marktteilnehmer schlicht und ergreifend die temporäre, spekulativ getriebene Bernanke-Put-Rally mit Gewinnmitnahmen beendet haben.

Montag, 10. Dezember 2007

Bestandesaufnahme

Der letzte Entscheid des Offenmarkt-Ausschusses ergab eine 25BP-Zinssenkung bei neutralem Bias - bzw. Gleichgewicht zwischen Inflations- und Rezessionsgefahr.

Seither hat sich die Situation an den Märkten etwas stabilisiert. Notfallpläne zur Symptombekämpfung seitens Regierung wurden etabliert und scheinen das Marktgefüge vorerst zu stützen.
Daneben hat sich das Wirtschaftswachstum insgesamt nicht abgeschwächt, sondern zusätzlich beschleunigt. Geht man von einer Beibehaltung des momentanen geldpolitischen Kurses aus, kann eine Rezession mit ziemlicher Sicherheit bis zum 1. Quartal 08 ausgeschlossen werden.

Selbstverständlich sind obige Aussagen ex-Kreditkrise zu verstehen. Die Risikospreads und Geldmarkt-Verwerfungen bieten nachwievor erhebliche systemische Risiken.

Man kann versuchen sämtliche für die Fed relevanten Einflussgrössen zu berücksichtigen und stellt fest, dass eine weitere Zinssenkung für morgen eigentlich auszuschliessen ist.
Jede Notenbank würde - unter den gegebenen Umständen - dem Wirtschaftsmotor erlauben, etwas tiefere Umdrehungszahlen zu fahren. Leider leiden die dortigen Entscheidungsträger jedoch unter geistiger Verwesung.

Insofern wird es morgen wohl erneut zu einer Zinssenkung von 25 Basispunkten kommen. Vermutlich jedoch mit der Anmerkung im Statement, dass die Inflationsrisiken tendenziell stärker zunehmen als die Wachstumsrisiken.

Die Option einer Null-Runde lasse ich mal aussen vor.

Unterm Strich bleibt mir zu sagen, dass ich nachwievor vom Gegenteil einer Jahresend-Rally ausgehe. Allerdings würde ich der Sache nicht mehr länger als bis zum 3. Advent Zeit geben wollen.

/edit: 11.12.07 12:51 - einige Rechtschreibfehler behoben ;)