Mittwoch, 12. Dezember 2007

Panik macht sich breit...

Die heute verkündete Zusammenarbeit zwischen den Notenbanken hat ausschliesslich symbolischen Charakter.

Das Problem der Fed ist, dass sie die notwendigen Liquiditäts-Orgien nicht mehr durchführen kann, ohne gravierende Bonitätsverluste im Vergleich zu anderen Industriestaaten in Kauf nehmen zu müssen.

Der Zweck dieser international abgestützten Äusserung liegt darin, zu signalisieren, dass die globale Gemeinschaft im selben Boot sitzt.
Würde die US-Fed die noch notwendigen Stützaktionen im Alleingang durchführen wollen, hätte dies katastrophale Auswirkungen auf den US-Dollar - und damit auch entsprechende Effekte auf das Vertrauen der Zahlungsfähigkeit der Vereinigten Staaten.

Unfassbar ist nur, dass man offenbar tatsächlich glaubt, diese Botschaft glaubwürdig übermitteln zu können.
Selbstverständlich sitzen die USA nicht als einzige auf einem riesigen Berg fauler und unfinanzierbarer Kredite. Aber in Relation zu zahlreichen anderen Staaten sind die Ungleichgewichte zwischen Risiken und Sicherheiten dermassen gigantisch, dass eine solche Massnahme ein Zeichen von Panik ist, angesichts ins Leere greifender Zinssenkungen.

Einmal mehr behaupte ich, dass die konkursiten Stütz-Institutionen (Fannie, Freddy, Sallie.. und wie sie alle heissen) der USA nur den Anfang bilden, einer unaufhaltbaren Marktbereinigung noch nie da gewesenen Ausmasses.


Kurz wiederholend meine Rückschlüsse auf die kurzfristigen Positionierungen:
- Aktienindices: Short. Das Vertrauen in die Geldmärkte sinkt mit jedem Panikakt der Fed zusätzlich.
- Gold: Long. Der Wertezerfall im Dollar wird meiner Meinung nach bis Ende Jahr nochmals akzentuiert. Entsprechend deutlich dürfte Gold als Safe-Haven bedeutender werden.
- US-Zinsen: Flat. Aus meiner Sicht bieten Bonitäts-Verlust und Zinssenkungs-Antizipation schwer abschätzbare Einflussgrössen. Uneinheitlich.
- Öl: Flat. Auch hier eine Ambivalenz zwischen antizipierter Dollar-Schwäche und gleichzeitiger Rezessionsangst. Gegenläufige Faktoren.
- US-Dollar: Short. Obwohl das Bild im Vergleich zu den einzelnen Gegendevisen uneinheitlich ist. Insgesamt sehe ich den USD-Index klar fallen.