Mittwoch, 7. November 2007

Einbruch im Konsumkreditwachstum

Das Wachstum an ausstehenden Konsumkrediten lag im September bei 1.8 Prozent. Damit offenbart sich ein gravierender Einbruch im Vergleich zum sonst üblichen monatlichen Wachstum, das zwischen 5 und 10 Prozent liegt.

Wäre diese Entwicklung auf ein gesünderes - selbst getriebenes - Ausgabeverhalten zurückzuführen, wären die Schlussfolgerungen positiv.
Man muss allerdings davon ausgehen, dass dieser Rückgang grösstenteils auf restriktivere Kreditlimitierung seitens der Gläubiger schliessen lässt.

Die Märkte scheinen diesen Umstand nicht zu beachten. Mich dünkt diese Zahl jedoch äusserst bemerkenswert und folgenreich.

Es scheint mir die logische Konsequenz, dass die Probleme im Subprime-Markt am Verhalten der Konsumkreditvergabe nicht spurlos vorbei ziehen.

Kurzupdate

Rekord-Produktivität bei sinkenden Lohnstückkosten.
Die Reaktion an den Finanzmärkten blieb weitgehend aus. Ich hätte deutlich positivere Bewegungen erwartet.

Im speziellen die Gleichgültigkeit der Devisenmärkte nehme ich zum Anlass, an der gegenwärtigen Short-Position SMI/S&P500 nichts zu verändern.

Produktivität

Man sollte sich dessen bewusst sein, dass die gegenwärtige Dollar/Aktien-Schwäche bzw. Gold-Stärke kurzfristig sehr anfällig auf eine Umkehr ist.

Die Karten werden in dieser Sache täglich (wenn nicht sogar stündlich) neu gemischt.

Nebst jederzeit möglichen unternehmensseitigen Adhoc-Hiobsbotschaften sind folgende Zahlen zu beachten...

14:30 US-Produktivität:
Niedriges Produktivitätswachstum (unter 2.5%) hätte potenziel höhere Inflationserwartung zur Folge, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Bernanke-Put.

16:00 US-Lagerbestände:
Hier entscheidend ist das Verhältnis zwischen Lagerbeständen und Umsatzentwicklung. Tiefe Lagerbestände bei relativ stabilen Umsätzen, hätten ebenfalls negative Implikationen auf die Inflation bzw. Handlungsspielraum der Fed.

21:00 Consumer Credit:
Markant tiefer als erwartetes Wachstum der Konsumkredit-Ausgaben könnte ein Indiz für ein Überschwappen der Kreditkrise auf den Konsum sein. Diesbezüglich gehe ich also davon aus, dass hier das Schwergewicht der Wahrnehmung nicht seitens Inflationsgefahr, sondern Kreditrestriktion gesetzt wird.


Am meisten kurstreibende Kraft würde meiner Meinung nach um 14:30 die Aktien beeinflussen. Hohe Produktivität (> 3.5%) könnte den Auslöser für einen heftigen Rebound werden. Markant tiefere Produktivität sähe ich als Grund für eine zusätzliche Beschleunigung des Kurszerfalls.

Intraday-Short...

Aus meiner Sicht ist die positive Eröffnung im SMI ein Geschenk.

Dollarschwäche/Erdöl/Subprime dürften den heutigen Verlauf noch zunehmend prägen.

Ausgelöst wurde die aktuelle Übertreibung in Rohstoffen durch eine Äusserung China's die Währungsreserven zunehmend diversifizieren zu wollen. Die folgliche Dollar-Abwertung hat eine Kompensation in den absoluten Asset-Preisen zur Konsequenz gehabt.


Intraday Window aktiviert. Ich bin der Meinung, dass heute Intraday auf der Short-Seite gutes Geld zu verdienen ist.

Dienstag, 6. November 2007

Dollar, Gold & Zinsen

Bröselnder Dollar, explodierende Goldpreise und ebenfalls wieder ansteigende Yields in US-Treasuries prägen das Geschehen heute.

Zur Zeit zeichnet sich ab, dass in Anbetracht der maroden Bonität der Vereinigten Staaten, der US-Dollar gemieden wird.
Erstaulich ist jedoch, dass Gold den Vorzug findet gegenüber Festverzinslichen Staatspapieren.

Per se keine guten Vorzeichen für den heutigen Handelsverlauf.

Montag, 5. November 2007

Kurzupdate

Non-Manufacturing ISM Report On Business übererwarten stark.

Folglich sind nachfrageseitig weiterhin alle Ampeln auf grün gestellt. Bzw. die US-Konjunktur ist in Bestform mit entsprechendem Inflationspotenzial.

Währenddessen impolodieren die Notierungen von Subprime/Kredit-Sensitiven Titeln weiterhin vor sich hin.

Eine Mixtur, welche das Dilemma der US-Notenbank intensiviert.

Folglich zur Zeit aus meiner Sicht wenig Anlass auf einen nennenswerten Rebound zu spekulieren.

Kaum Impulse

Keine neue Erkenntnisse für die noch jungfräuliche Woche...

Die Rebound-Wahrscheinlichkeit hängt stark davon ab, inwiefern kommende negative Unternehmens-/Wirtschaftsnews den Bernanke-Put beeinträchtigen bzw. begünstigen.

Bis und mit Dienstag sieht die Ausgangslage etwas dürftig aus. Abgesehen von unvorhersehbaren ausserplanmässigen Kurstreibern, ist mit keinen nennenswerten positiven Impulsen zu rechnen.

Heute anstehende Zahlen zu ISM Services könnten allenfalls um 16:00 temporär stützend wirken, falls diese katastrophal ausfallen und Zinssenkungshoffnung vorübergehend legitimiert würde.
Ein allfälliger Upmove wird jedoch meiner Ansicht nach kaum die Bezeichnung 'Rebound' verdienen.