Intel hat nachbörslich noch was an Abwärtsdruck zugelegt.
Kurzfristig stellt sich mir nun die Frage, ob es sich lohnt morgen in Antizipation der kommenden Zinssenkung Long zu gehen.
Das Problem ist, dass das Messer bis zur effektiven Zinssenkung weiter fallen dürfte.
Eine Longposition kommt also so oder so nicht in Frage.
Ich - und auch alle anderen Marktteilnehmer - gehen davon aus, dass die Zone unterhalb von 1370 im S&P500 Tabu ist, bzw. das Plunge-Protection-Team zu Aktion zwingt, bzw. zwingen sollte.
Gleichzeitig führt diese kollektive Antizipation (Bernanke-Put) meiner Meinung nach dazu, dass man darunter sehr zittrig agieren wird. Niemand will auf dem falschen Fuss erwischt werden. Es kann also leicht auf 1360 gehen, geht aber gleich wieder höher, weil man Bernanke's Intervention nach oben hin nicht verpassen will.
Daraus leite ich für mich ab, dass die Märkte - solange wie Bernanke auf sich warten lässt - sich extrem volatil in der Gegend zwischen 1350-1380 bewegen dürften.
Je länger die Fed mit einer Intervention zuwartet, desto stärker werden die Zweifel und die Ungeduld bzgl. einer Intervention.
Sollte es die Fed also tatsächlich darauf an kommen lassen die Märkte sich selber zu überlassen, wird der Bernanke-Put nicht langsam sondern schockartig aufgegeben. Es wird der Fed kaum gelingen den Finanzmärkten ihren Moral-Hazzard "sachte" zu nehmen (falls sie diese Erziehungsambitionen überhaupt hegen).
Sollte es hingegen nach dem 08/15 Schema ablaufen, kommt es morgen zum 50BP-Zinsschritt. Der im Anschluss einsetzende 3-4 Prozentige Upmove wird meiner Meinung nach - wenn es hoch kommt - bis Ende Woche durchhalten, um dann zu neuen Tiefständen bis Ende Januar anzusetzen.