Dienstag, 8. Januar 2008

Die Machart des Selloffs

Die Reaktion auf die Countrywide-Bankrott-Gerüchte zeigen, wie weit die Märkte von einer Einpreisung der anstehenden Entwicklung entfernt sind.
Konstante US-Anleihekurse trotz einbrechenden Aktienkursen deuten darauf hin, dass die Flucht in Qualität durch Bonitätsrisiken überkompensiert wird.

Erst wenn die Märkte den "Worst-Case" vorwegnehmen nachdem er eingetroffen ist, wird es wieder nachhaltig aufwärts gehen.

Geht man davon aus, dass Kreditgeber wie Fannie Mae und Freddie Mac durch ihre staatlich garantierte Risikofreiheit Schuldner mit weitaus schwächerer Bonität in ihren Portfolios halten können, als die vollprivate Countrywide, kann man mit ein wenig Zweckrealismus den Worstcase durchaus antizipieren.


Meiner Meinung nach werden noch einige grosse Kredit- und Finanzinstitute bankrott gehen. Es ist zudem kaum anzunehmen, dass die USA mehr als ein Plazebo-Bailing-Out finanzieren können.


Wieder zurück zum kurzfristigen Kontext...

Die Fed wird wohl bis zum Ende der Woche - Inflation hin oder her - die Leitzinsen ausserterminlich senken müssen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob angesichts dessen die Shortposition belassen werden sollte.