Wieder Short SMI/SPX.
Positionierung gilt voraussichtlich bis Anfang Januar.
Mittwoch, 17. Dezember 2008
Dienstag, 16. Dezember 2008
Montag, 24. November 2008
Long...
...leider reicht die Zeit kaum für grössere Updates.
Der momentane Rebound dürfte aus meiner Sicht weitaus länger anhalten als bisher gesehene.
Ich habe mich letzten Freitag Long positioniert SPX/SMI.
Es besteht durchaus Potenzial für eine mehrwöchige Baermarkt-Rally. Entsprechend bleibe ich vorerst bullish...
Der momentane Rebound dürfte aus meiner Sicht weitaus länger anhalten als bisher gesehene.
Ich habe mich letzten Freitag Long positioniert SPX/SMI.
Es besteht durchaus Potenzial für eine mehrwöchige Baermarkt-Rally. Entsprechend bleibe ich vorerst bullish...
Donnerstag, 23. Oktober 2008
Mittwoch, 15. Oktober 2008
Freitag, 10. Oktober 2008
Montag, 6. Oktober 2008
Roadmap...
Die Ereignisdichte der letzten Wochen hat enorm zugenommen. Deshalb würde es den Rahmen meiner Zeit sprengen an dieser Stelle alles nochmals aufzuarbeiten.
Am wichtigsten für die Beurteilung der noch anstehenden Verwerfungen scheint mir insbesondere, dass es sich nicht hauptsächlich um eine Vertrauenskrise handelt - wie vielerorts verkündet wird.
Vielmehr besteht eine Insolvenz-Krise. Die fehlende Liquidität ist letztendlich das Resultat der immer stärker ausbleibenden Fremdfinanzierungsmöglichkeiten.
Das Bailout-Instrumentarium ist inzwischen vollends ausgereizt.
Was nun in logischer Konsequenz folgt ist die schrittweise Zahlungsunfähigkeit der Vereinigten Staaten. In den kommenden Wochen ist mit ersten Zahlungsverzügen seitens regionaler US-Institutionen zu rechnen - nebst unternehmensseitigen Ausfällen welche inzwischen schon vermehrt offenkundig wreden.
Erste US-Bundesstaaten, welche Ihren Verpflichtungen nicht mehr vollständig oder verzögert nachkommen können, dürften demnächst in die Schlagzeilen geraten.
Es ist noch völlig unklar, wie schnell es zum nationalen Staatsbankrott kommen wird. Ausweichlich scheint mir dies inzwischen nicht mehr.
Am wichtigsten für die Beurteilung der noch anstehenden Verwerfungen scheint mir insbesondere, dass es sich nicht hauptsächlich um eine Vertrauenskrise handelt - wie vielerorts verkündet wird.
Vielmehr besteht eine Insolvenz-Krise. Die fehlende Liquidität ist letztendlich das Resultat der immer stärker ausbleibenden Fremdfinanzierungsmöglichkeiten.
Das Bailout-Instrumentarium ist inzwischen vollends ausgereizt.
Was nun in logischer Konsequenz folgt ist die schrittweise Zahlungsunfähigkeit der Vereinigten Staaten. In den kommenden Wochen ist mit ersten Zahlungsverzügen seitens regionaler US-Institutionen zu rechnen - nebst unternehmensseitigen Ausfällen welche inzwischen schon vermehrt offenkundig wreden.
Erste US-Bundesstaaten, welche Ihren Verpflichtungen nicht mehr vollständig oder verzögert nachkommen können, dürften demnächst in die Schlagzeilen geraten.
Es ist noch völlig unklar, wie schnell es zum nationalen Staatsbankrott kommen wird. Ausweichlich scheint mir dies inzwischen nicht mehr.
Dienstag, 16. September 2008
AIG...
Der Punkt ist erreicht, an dem eine gänzlich private Gesellschaft sozusagen über Nacht verstaatlicht werden muss, um keinen Systemkollaps hinnehmen zu müssen.
Die weltweit grösste Versicherungsgesellschaft hat Kapitalbedarf von 75 Mrd USD - jedoch keine Sicherheiten um über die üblichen Notenbankinstrumente Überbrückungskredite erhalten zu können.
Drei Optionen:
- entweder es finden sich private Institutionen, welche das Geld mehr oder weniger bedingungslos zur Verfügung stellen
- oder der US-Staat kauft AIG.
- die Fed ändert heute Abend ihre Kreditvergabe-Kriterien und lässt auch schwer bewegliche Anlagenvermögensanteile (Immobilien, etc) als Sicherheiten zu... Verpfändungen ;)
Die Finanzwelt im Ausnahmezustand.
Ich werde bis Ende Woche sämtliche Positionen schliessen, da ich momentan davon ausgehe, dass es innert relativ kurzer Zeit zu einem - unvorhersehbar weitgehenden - Handelsstop von Anlageinstrumenten kommen könnte, welche (in)direkt an die Bonitätsrisiken von Emittenten gebunden sind. Sozusagen ein "Handels-Moratorium".
Die weltweit grösste Versicherungsgesellschaft hat Kapitalbedarf von 75 Mrd USD - jedoch keine Sicherheiten um über die üblichen Notenbankinstrumente Überbrückungskredite erhalten zu können.
Drei Optionen:
- entweder es finden sich private Institutionen, welche das Geld mehr oder weniger bedingungslos zur Verfügung stellen
- oder der US-Staat kauft AIG.
- die Fed ändert heute Abend ihre Kreditvergabe-Kriterien und lässt auch schwer bewegliche Anlagenvermögensanteile (Immobilien, etc) als Sicherheiten zu... Verpfändungen ;)
Die Finanzwelt im Ausnahmezustand.
Ich werde bis Ende Woche sämtliche Positionen schliessen, da ich momentan davon ausgehe, dass es innert relativ kurzer Zeit zu einem - unvorhersehbar weitgehenden - Handelsstop von Anlageinstrumenten kommen könnte, welche (in)direkt an die Bonitätsrisiken von Emittenten gebunden sind. Sozusagen ein "Handels-Moratorium".
Freitag, 5. September 2008
Im Westen nichts neues...
Vorderhand dürfte es noch keinen Grund geben an der Shortposition was zu ändern. Im Gegenteil... Meiner Meinung nach werden die Tiefstände vom Juli demnächst unterschritten.
More to come...
More to come...
Mittwoch, 13. August 2008
Risiken...
Das vor gut einem Monat angedeutete Chancenpotenzial hat sich meiner Meinung nach inzwischen durch die erheblichen Hoffnungskäufe verflüchtigt.
Ich bin zur Zeit dabei Long-Positionen zu Gunsten einer Shortposition abzubauen.
Es ist abzuwarten ob die Tiefststände vom Juli erreicht werden. Ein Taucher von mehr als 5 Prozent bis Ende August scheint mir für die Leitindizes jedoch wahrscheinlich.
Entsprechend profitieren dürften davon wieder vermehrt auch die Edelmetalle.
So far...
Ich bin zur Zeit dabei Long-Positionen zu Gunsten einer Shortposition abzubauen.
Es ist abzuwarten ob die Tiefststände vom Juli erreicht werden. Ein Taucher von mehr als 5 Prozent bis Ende August scheint mir für die Leitindizes jedoch wahrscheinlich.
Entsprechend profitieren dürften davon wieder vermehrt auch die Edelmetalle.
So far...
Montag, 7. Juli 2008
Chancen....
Es zeichnet sich inzwischen zumindest kurz- bis mittelfristig eine günstige Einstiegsgelegenheit auf der Longseite ab. Ich werde die kommenden Tage voraussichtlich für den Abbau der Shortpositionen nutzen. Ob erste Longengagements Sinn machen bleibt noch abzuwarten.
Meinerseits sind nachwievor aus persönlichen und beruflichen Gründen weiterhin keine täglichen Kommentare geplant.
So far...
P.S.: Zahlreiche Elemente dieser Site sind schon seit Monaten nicht mehr aktuell. Updates folgen.
Meinerseits sind nachwievor aus persönlichen und beruflichen Gründen weiterhin keine täglichen Kommentare geplant.
So far...
P.S.: Zahlreiche Elemente dieser Site sind schon seit Monaten nicht mehr aktuell. Updates folgen.
Dienstag, 1. April 2008
Liquidation der US-Notenbank
Die Ereignisse der vergangenen Monate fanden im März scheinbar den vorläufigen Höhepunkt der Verwerfungen.
Mit hohem Eifer versuchen die Mitglieder der WorkingGroupblabla „Plunge Protection Teams“ steigende Risikoaversion und Illiquiditätserscheinungen durch plawirtschaftliche Instrumente wettzumachen. Völlig enthemmt wird eine Zwangsverstaatlichung maroder Junk-Unternehmen vorangetrieben. Die damit einhergehende Inflationierung des US-Dollars wird dabei nicht als negativen Nebeneffekt, sondern als willkommene Zusatzstütze gesehen.
Sämtliche Entscheidungsträger haben Angst vor einer unkontrollierten Auflösung der durch überhöhte Hebelwirkung künstlich aufgepumpten Kreditwirtschaft.
Es ist ausgeschlossen, dass die geldpolitischen Instrumente hinreichend den zahlungsunfähigen Schuldner erreichen. Vielmehr führt die Ausweitung des monetären Angebotes zu einer Zunahme der Geldhortung bzw. abnehmender Geldumlaufsgeschwindigkeit. Oder anders formuliert… das vom Fed bereitgestellte Geld wird parkiert, jedoch nicht an die kreditnehmenden Marktteilnehmer weiter gegeben.
[Graphik]
Geldpolitisches Gebastel
Inzwischen scheut sich die Notenbank auch nicht mehr vor offensichtlich verheerenden Neukreationen für das geldpolitische Waffenarsenal.
So verkauft das Fed seit kurzem in hohem Masse „hochwertige“ US-Staatsanleihen, um diese im Gegenzug durch minderwertige Schuldguthaben im Rahmen der Longterm Auction Facility innerhalb ihrer Bilanzaktiven auszutauschen.
Die Bonität des Feds nimmt dadurch drastisch ab. Demgegenüber weisen die von der Fed kreditnehmenden Banken erstmals in der Geschichte der Vereinigten Staaten über negative eine negative Eigenkapitalversorgung der vorgeschriebenen Reserven aus.
Das Banksystem ist in Übersee nicht mehr in deLage die notwendigen Sicherheitsreserven aus eigener Tasche zu finanzieren. Bei näherer Betrachtung dieser Finanzierungsmechanismen wird zudem augenscheinlich, dass es sich dabei nicht um eine vorübergehende Schieflage im sonst üblichen Rahmen temporärer Offenmarktgeschäfte handelt. Vielmehr dürften diese Massnahmen längerfristig die aktivseitige Qualität der Notenbank-Bilanz reduzieren.
Im Endeffekt dürften diese geldpolitischen Aktionen falsche Anreize innerhalb des Finanzsystems bei gleichzeitig zunehmender Bonitätserosion des Feds führen.
Man kann zudem zum Schluss kommen, dass die Verstaatlichung schlechter Schuldguthaben, den Abschreibungsbedarf nicht beseitigt, sondern vom Fed getragen wird. Der Spielraum für weitere Ausweitungen der Geldmenge reduziert sich durch eine Verschlechterung der Aktivpostenbonität entsprechend, was den Weg für höchst gefährliche Deflationstendenzen ebne.
Land unter
Manch einer kann gar nicht anders, als die Bodenbildung zu sehen. Es scheint zudem schier dreist zu behaupten, dass die gemachten geld- und fiskalpolitischen Anreize ins Leere greifen.
Das Mass an eingepreistem Pessimismus ist jedoch bei weitem noch nicht soweit ausgereizt. Eine Bodenfindung nachhaltiger Natur scheint aus meiner Sicht dadurch nach wie vor in weiter Ferne.
Einmal mehr bleibt leider festzuhalten, dass Aktien und US-Dollar auch für den vierten Monat des Jahres deutlich mehr Risiken als Chancen aufweisen.
Die überfällige Wertkorrektur an den Rohstoffmärkten, könnte im weiteren manch einen dazu verleiten vermeintliche Schnäppchen zu jagen.
Wahrscheinlich wird die Abwärtsbewegung in den zyklisch sensitiven Rohstoffen auch im kommenden Monat ungebremst fortgesetzt werden. Es ist zudem weiterhin fraglich, ob Edelmetalle dem Sog der Spekulationsbereinigungen widerstehen können. Zumindest scheint im Gold aber wahrscheinlich, dass sich die zuletzt gesehenen Selloff-Erscheinungen nicht in gleichem Ausmasse wiederholen werden.
Mit hohem Eifer versuchen die Mitglieder der WorkingGroupblabla „Plunge Protection Teams“ steigende Risikoaversion und Illiquiditätserscheinungen durch plawirtschaftliche Instrumente wettzumachen. Völlig enthemmt wird eine Zwangsverstaatlichung maroder Junk-Unternehmen vorangetrieben. Die damit einhergehende Inflationierung des US-Dollars wird dabei nicht als negativen Nebeneffekt, sondern als willkommene Zusatzstütze gesehen.
Sämtliche Entscheidungsträger haben Angst vor einer unkontrollierten Auflösung der durch überhöhte Hebelwirkung künstlich aufgepumpten Kreditwirtschaft.
Es ist ausgeschlossen, dass die geldpolitischen Instrumente hinreichend den zahlungsunfähigen Schuldner erreichen. Vielmehr führt die Ausweitung des monetären Angebotes zu einer Zunahme der Geldhortung bzw. abnehmender Geldumlaufsgeschwindigkeit. Oder anders formuliert… das vom Fed bereitgestellte Geld wird parkiert, jedoch nicht an die kreditnehmenden Marktteilnehmer weiter gegeben.
[Graphik]
Geldpolitisches Gebastel
Inzwischen scheut sich die Notenbank auch nicht mehr vor offensichtlich verheerenden Neukreationen für das geldpolitische Waffenarsenal.
So verkauft das Fed seit kurzem in hohem Masse „hochwertige“ US-Staatsanleihen, um diese im Gegenzug durch minderwertige Schuldguthaben im Rahmen der Longterm Auction Facility innerhalb ihrer Bilanzaktiven auszutauschen.
Die Bonität des Feds nimmt dadurch drastisch ab. Demgegenüber weisen die von der Fed kreditnehmenden Banken erstmals in der Geschichte der Vereinigten Staaten über negative eine negative Eigenkapitalversorgung der vorgeschriebenen Reserven aus.
Das Banksystem ist in Übersee nicht mehr in deLage die notwendigen Sicherheitsreserven aus eigener Tasche zu finanzieren. Bei näherer Betrachtung dieser Finanzierungsmechanismen wird zudem augenscheinlich, dass es sich dabei nicht um eine vorübergehende Schieflage im sonst üblichen Rahmen temporärer Offenmarktgeschäfte handelt. Vielmehr dürften diese Massnahmen längerfristig die aktivseitige Qualität der Notenbank-Bilanz reduzieren.
Im Endeffekt dürften diese geldpolitischen Aktionen falsche Anreize innerhalb des Finanzsystems bei gleichzeitig zunehmender Bonitätserosion des Feds führen.
Man kann zudem zum Schluss kommen, dass die Verstaatlichung schlechter Schuldguthaben, den Abschreibungsbedarf nicht beseitigt, sondern vom Fed getragen wird. Der Spielraum für weitere Ausweitungen der Geldmenge reduziert sich durch eine Verschlechterung der Aktivpostenbonität entsprechend, was den Weg für höchst gefährliche Deflationstendenzen ebne.
Land unter
Manch einer kann gar nicht anders, als die Bodenbildung zu sehen. Es scheint zudem schier dreist zu behaupten, dass die gemachten geld- und fiskalpolitischen Anreize ins Leere greifen.
Das Mass an eingepreistem Pessimismus ist jedoch bei weitem noch nicht soweit ausgereizt. Eine Bodenfindung nachhaltiger Natur scheint aus meiner Sicht dadurch nach wie vor in weiter Ferne.
Einmal mehr bleibt leider festzuhalten, dass Aktien und US-Dollar auch für den vierten Monat des Jahres deutlich mehr Risiken als Chancen aufweisen.
Die überfällige Wertkorrektur an den Rohstoffmärkten, könnte im weiteren manch einen dazu verleiten vermeintliche Schnäppchen zu jagen.
Wahrscheinlich wird die Abwärtsbewegung in den zyklisch sensitiven Rohstoffen auch im kommenden Monat ungebremst fortgesetzt werden. Es ist zudem weiterhin fraglich, ob Edelmetalle dem Sog der Spekulationsbereinigungen widerstehen können. Zumindest scheint im Gold aber wahrscheinlich, dass sich die zuletzt gesehenen Selloff-Erscheinungen nicht in gleichem Ausmasse wiederholen werden.
Samstag, 1. März 2008
Kein Ende mit Schrecken
Obwohl die Kreditmärkte in den vergangenen Wochen – gemessen an den Zinsspreads - massiv zusätzliche Risikoaversion aufgebaut haben, scheint sich an den Finanzmärkten eine gewisse Resistenz gegenüber den täglichen Hiobsbotschaften aufzubauen. Fast könnte man meinen, dass die zuletzt fast ausschliesslich negative Erwartungshaltung der Marktteilnehmer, langsam aber sicher einer hoffnungsvollen Ambivalenz weicht, welche durchaus empfänglich für positive Impulse wäre. Dies zeigt sich unter anderem durch rückläufiges Handelsaufkommen und abnehmende Volatilität, zeugend von einer weit verbreitet abwartenden Haltung.
Unabhängig von der kaum vorhandenen Realisierbarkeit staatlich garantierter Kreditausfallssicherheit, konnten die konzertierten Aktivitäten rund um MBIA & Co. den Kreditmärkten kurzzeitig eine gewisse Glättung der Wogen verleihen. Es roch gegen Ende des vergangenen Monats sogar kurzzeitig nach einer kleinen positiven Trendumkehr, die jedoch umgehend durch ernüchternde Inflations- und Housing-Zahlen ausnivelliert wurde.
Schon in diesen Tagen scheint man feststellen, dass die Bestrebungen der planwirtschaftlichen Kräfte in den Vereinigten Staaten zu kurz greifen und die gewünschte Marktstabilisierung nicht erzwingen können. Entsprechend hat sich speziell in der letzten Februarwoche der geldpolitisch motivierte Druck auf den US-Dollar erhöht.
[Graphik]
Kreditrefinanzierung am Ende
Offensichtlich scheint sich die Obhut allen Geldes herzlich wenig um die Nachhaltigkeit der Gesundung zu kümmern. Notenbanken bekämpfen die schmerzende Kreditschieflage mit den selben Mitteln, mit denen sie die selbige nach dem Platzen der New-Economy-Blase verursacht haben.
Selbst um weitere 200 Basispunkte sinkende Leitzinsen würden die Refinanzierbarkeit und Last des Schuldenberges zwar erleichtern, aber marktseitig nur temporär den weiteren Verlauf der Bonitätserosion bremsen, da das günstige Geld unzureichend die Not leidenden Kreditnehmer erreicht. An den maroden Strukturen der Kreditpyramide verbessert sich nichts, solange die Bestrebungen der staatlichen Institutionen mehrheitlich darauf fixiert sind, die Kreditausfallsrisiken der Kreditgeber zu kompensieren.
Meiner Meinung nach wird es den Vereinigten Staaten tatsächlich gelingen eine Rezession vorläufig aufzuschieben. Die marktnahen Bonitätsrisiken dürften sich jedoch von der Fed weiterhin wenig beeindruckt zeigen und keine Lockerung des überschuldungsbedingten Würgegriffs zulassen.
Es dürfte also – anders als nach 09/11 – nicht zum sonst üblichen liquiditätsgetriebenen Überschiessen der Konjunktur kommen. Viel wahrscheinlicher scheint mittelfristig eine weiter zunehmende Skepsis gegenüber der Zahlungsfähigkeit der Vereinigten Staaten, was selbst für den US-Finanzhaushalt steigende Refinanzierungskosten zur Folge haben dürfte.
Weiterhin kaum Aufwärtschancen
Ein Blick auf die Rohstoffmärkte zeigt, dass sich eine globale Wachstumsschwäche bei weitem noch nicht in den Köpfen der Marktteilnehmer etabliert hat. Kommt hinzu, dass die jüngsten Preisaufschläge - speziell in Soft-Commodities – meiner Meinung nach grösstenteils spekulativ getrieben sind. Speziell durch den erneut schwächlichen Dollar, konnten selbst zyklische Rohstoffe wie Basismetalle und Energieträger letzthin besser als erwartet abschneiden. Diese Mixtur lässt mich annehmen, dass allfällige Momentumjünger besser nicht zu lange mit Gewinnmitnahmen warten sollten. Ich rechne bis zum Frühling mit einer scharfen Korrektur dieser Bewertungsblase.
Leider fällt es – bezogen auf die Aktienleitindizes - auch für den dritten Monat des Jahres schwer Potenzial für nachhaltige Kurssteigerungen zu sehen. Nachdem der Greenback früher als erwartet die Seitwärtsbewegung nach unten hin verlassen hat, dürfte sich die Nachfrage in Relation zum Angebot im US-Dollar in Grenzen halten.
Da Rezessionsängste aus meiner Sicht weit weniger stark eingepreist sind, als Inflations- bzw. Zinssenkungserwartungen, gehe ich zudem weiterhin von einer Abnahme der Zinskurvensteigung aus.
Unabhängig von der kaum vorhandenen Realisierbarkeit staatlich garantierter Kreditausfallssicherheit, konnten die konzertierten Aktivitäten rund um MBIA & Co. den Kreditmärkten kurzzeitig eine gewisse Glättung der Wogen verleihen. Es roch gegen Ende des vergangenen Monats sogar kurzzeitig nach einer kleinen positiven Trendumkehr, die jedoch umgehend durch ernüchternde Inflations- und Housing-Zahlen ausnivelliert wurde.
Schon in diesen Tagen scheint man feststellen, dass die Bestrebungen der planwirtschaftlichen Kräfte in den Vereinigten Staaten zu kurz greifen und die gewünschte Marktstabilisierung nicht erzwingen können. Entsprechend hat sich speziell in der letzten Februarwoche der geldpolitisch motivierte Druck auf den US-Dollar erhöht.
[Graphik]
Kreditrefinanzierung am Ende
Offensichtlich scheint sich die Obhut allen Geldes herzlich wenig um die Nachhaltigkeit der Gesundung zu kümmern. Notenbanken bekämpfen die schmerzende Kreditschieflage mit den selben Mitteln, mit denen sie die selbige nach dem Platzen der New-Economy-Blase verursacht haben.
Selbst um weitere 200 Basispunkte sinkende Leitzinsen würden die Refinanzierbarkeit und Last des Schuldenberges zwar erleichtern, aber marktseitig nur temporär den weiteren Verlauf der Bonitätserosion bremsen, da das günstige Geld unzureichend die Not leidenden Kreditnehmer erreicht. An den maroden Strukturen der Kreditpyramide verbessert sich nichts, solange die Bestrebungen der staatlichen Institutionen mehrheitlich darauf fixiert sind, die Kreditausfallsrisiken der Kreditgeber zu kompensieren.
Meiner Meinung nach wird es den Vereinigten Staaten tatsächlich gelingen eine Rezession vorläufig aufzuschieben. Die marktnahen Bonitätsrisiken dürften sich jedoch von der Fed weiterhin wenig beeindruckt zeigen und keine Lockerung des überschuldungsbedingten Würgegriffs zulassen.
Es dürfte also – anders als nach 09/11 – nicht zum sonst üblichen liquiditätsgetriebenen Überschiessen der Konjunktur kommen. Viel wahrscheinlicher scheint mittelfristig eine weiter zunehmende Skepsis gegenüber der Zahlungsfähigkeit der Vereinigten Staaten, was selbst für den US-Finanzhaushalt steigende Refinanzierungskosten zur Folge haben dürfte.
Weiterhin kaum Aufwärtschancen
Ein Blick auf die Rohstoffmärkte zeigt, dass sich eine globale Wachstumsschwäche bei weitem noch nicht in den Köpfen der Marktteilnehmer etabliert hat. Kommt hinzu, dass die jüngsten Preisaufschläge - speziell in Soft-Commodities – meiner Meinung nach grösstenteils spekulativ getrieben sind. Speziell durch den erneut schwächlichen Dollar, konnten selbst zyklische Rohstoffe wie Basismetalle und Energieträger letzthin besser als erwartet abschneiden. Diese Mixtur lässt mich annehmen, dass allfällige Momentumjünger besser nicht zu lange mit Gewinnmitnahmen warten sollten. Ich rechne bis zum Frühling mit einer scharfen Korrektur dieser Bewertungsblase.
Leider fällt es – bezogen auf die Aktienleitindizes - auch für den dritten Monat des Jahres schwer Potenzial für nachhaltige Kurssteigerungen zu sehen. Nachdem der Greenback früher als erwartet die Seitwärtsbewegung nach unten hin verlassen hat, dürfte sich die Nachfrage in Relation zum Angebot im US-Dollar in Grenzen halten.
Da Rezessionsängste aus meiner Sicht weit weniger stark eingepreist sind, als Inflations- bzw. Zinssenkungserwartungen, gehe ich zudem weiterhin von einer Abnahme der Zinskurvensteigung aus.
Freitag, 1. Februar 2008
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Es liegt in der Natur des Menschen negative Einflussgrössen erst dann sehen zu wollen, wenn diese bereits mehrmals zugeschlagen haben. Folglich ist es völlig normal, dass die Nebeneffekte der Kreditkrise für die Realwirtschaft solange verdrängt werden, bis die Rezession in Konsum, Unternehmensergebnissen und Arbeitsmarkt ihre Manifestation findet.
Selbstverständlich geht man in Zeiten wie diesen konsequenterweise von einer weichen Landung der US-Wirtschaft aus. Strohfeuer der Hoffnung gehören zum Standard jedes abklingenden Wirtschaftwunders. Zudem soll der globale Konjunktursommer in den Augen der zweckoptimistischen Heerschar eine US-Rezession ziemlich unbeschadet wegstecken können.
Die Fed befolgt das Drehbuch des Marktes praktisch widerspruchslos. 125 Basispunkte in einem Monat zeugen von einer devoten Geldpolitik, die nicht mal ansatzweise bereit ist die Fehler der Ära Greenspan zu vermeiden. Entsprechend intensiv fällt die Eskomptierung weiterer Zinssenkungen aus.
Inflation kein Thema
Die Mixtur aus negativem Wachstumsmomentum und deflationären Kapitalgütern schliesst mittelfristig per se ein weiteres Zunehmen der Teuerungsraten aus. Nur der zur Zeit noch zwanghaft vorhandene Glauben an eine Entkoppelung der globalen Wirtschaft von den Vereinigten Staaten hält die letzten Inflationsängste noch am Leben.
Gleichzeitig sieht sich der Kapitalmarkt mit einer ungebremst zunehmenden Risikoaversion gegenüber bonitätsschwachen Kreditnehmern konfrontiert. Die marktbezogenen Kosten für Fremdkapital werden für Unternehmen mit gefährdeter Zahlungsfähigkeit hoch bleiben. Ausserdem ist eine weitere Zunahme der Zins-Spreads zwischen starken und schwachen Schuldnern sozusagen vorprogrammiert. Eine Umkehr der Geldmarktstabilisierung der letzten Wochen muss wohl ebenfalls ins Kalkül genommen werden.
Ich gehe zudem davon aus, dass mit MBIA & Co. weitere gewichtige Dominosteine demnächst durch Downgradings fallen werden. Da die Märkte weit davon entfernt sind eine derartige Neubewertung von Kreditrisiken einzukalkulieren, dürfte eine Bodenfindung in den Leitindices für den Februar kaum möglich sein.
Als einzige Alternative zu obigem Szenario sähe ich die Ankündigung einer Verstaatlichung obiger Schuldner. Dies dürfte aber vorderhand noch weit entfernt sein. Folglich ist anzunehmen, dass diese Tendenzen auf allen Ebenen der Kreditpyramide noch bis tief in den Frühling anhalten werden.
Eine wirklich nachhaltige Erholung der Verwerfungen wird meiner Meinung nach erst dann wahrscheinlich, wenn die Risikoprämien von Unternehmensanleihen im Verhältnis zu Treasuries substanziell zurück gehen.
[Graphik]
Bodenbildung nur Scheinmanöver
Der kommende Monat dürfte speziell in der ersten Hälfte geprägt sein von einer Rückkehr des Softlanding-Szenarios und der Abkehr vom Inflationsgespenst, was – isoliert betrachtet – grundsätzlich gut für die Finanzmärkte wäre.
Da jedoch trotz sinkender Leitzinsen an der Kreditfront kaum nachhaltige Entspannung zu erwarten ist, muss seitens Aktien, Dollar und zyklischen Rohstoffen mit nach wie vor ungünstigem Chancen/Risiko-Verhältnis gelebt werden. Ob diese Kursrückgänge jene des Januars übertreffen werden, hängt stark von der Dynamik ab, mit welcher das Vertrauen in die Versicherer von Kreditrisiken verloren geht.
Trotz der kurzfristig überkauften Marktsituation würde ich am ehesten meinen, dass der kommende Monat ähnliche Verlaufsmuster aufweisen dürfte wie der Januar. Allerdings dürfte die zur Zeit geldpolitisch getriebene Zinskurve durch die rückläufigen Inflationserwartungen demnächst einiges flacher werden.
Am plausibelsten scheint mir für den kommenden Monat eine Beibehaltung der pessimistischen Grundhaltung hinsichtlich Leitindices und zyklischen Rohstoffen. Ob es im Gold ähnlich aufwärts gehen wird wie im Januar wage ich zu bezweifeln, da im Dollar vorderhand kaum weiteres Abwärtspotenzial vorhanden ist.
Selbstverständlich geht man in Zeiten wie diesen konsequenterweise von einer weichen Landung der US-Wirtschaft aus. Strohfeuer der Hoffnung gehören zum Standard jedes abklingenden Wirtschaftwunders. Zudem soll der globale Konjunktursommer in den Augen der zweckoptimistischen Heerschar eine US-Rezession ziemlich unbeschadet wegstecken können.
Die Fed befolgt das Drehbuch des Marktes praktisch widerspruchslos. 125 Basispunkte in einem Monat zeugen von einer devoten Geldpolitik, die nicht mal ansatzweise bereit ist die Fehler der Ära Greenspan zu vermeiden. Entsprechend intensiv fällt die Eskomptierung weiterer Zinssenkungen aus.
Inflation kein Thema
Die Mixtur aus negativem Wachstumsmomentum und deflationären Kapitalgütern schliesst mittelfristig per se ein weiteres Zunehmen der Teuerungsraten aus. Nur der zur Zeit noch zwanghaft vorhandene Glauben an eine Entkoppelung der globalen Wirtschaft von den Vereinigten Staaten hält die letzten Inflationsängste noch am Leben.
Gleichzeitig sieht sich der Kapitalmarkt mit einer ungebremst zunehmenden Risikoaversion gegenüber bonitätsschwachen Kreditnehmern konfrontiert. Die marktbezogenen Kosten für Fremdkapital werden für Unternehmen mit gefährdeter Zahlungsfähigkeit hoch bleiben. Ausserdem ist eine weitere Zunahme der Zins-Spreads zwischen starken und schwachen Schuldnern sozusagen vorprogrammiert. Eine Umkehr der Geldmarktstabilisierung der letzten Wochen muss wohl ebenfalls ins Kalkül genommen werden.
Ich gehe zudem davon aus, dass mit MBIA & Co. weitere gewichtige Dominosteine demnächst durch Downgradings fallen werden. Da die Märkte weit davon entfernt sind eine derartige Neubewertung von Kreditrisiken einzukalkulieren, dürfte eine Bodenfindung in den Leitindices für den Februar kaum möglich sein.
Als einzige Alternative zu obigem Szenario sähe ich die Ankündigung einer Verstaatlichung obiger Schuldner. Dies dürfte aber vorderhand noch weit entfernt sein. Folglich ist anzunehmen, dass diese Tendenzen auf allen Ebenen der Kreditpyramide noch bis tief in den Frühling anhalten werden.
Eine wirklich nachhaltige Erholung der Verwerfungen wird meiner Meinung nach erst dann wahrscheinlich, wenn die Risikoprämien von Unternehmensanleihen im Verhältnis zu Treasuries substanziell zurück gehen.
[Graphik]
Bodenbildung nur Scheinmanöver
Der kommende Monat dürfte speziell in der ersten Hälfte geprägt sein von einer Rückkehr des Softlanding-Szenarios und der Abkehr vom Inflationsgespenst, was – isoliert betrachtet – grundsätzlich gut für die Finanzmärkte wäre.
Da jedoch trotz sinkender Leitzinsen an der Kreditfront kaum nachhaltige Entspannung zu erwarten ist, muss seitens Aktien, Dollar und zyklischen Rohstoffen mit nach wie vor ungünstigem Chancen/Risiko-Verhältnis gelebt werden. Ob diese Kursrückgänge jene des Januars übertreffen werden, hängt stark von der Dynamik ab, mit welcher das Vertrauen in die Versicherer von Kreditrisiken verloren geht.
Trotz der kurzfristig überkauften Marktsituation würde ich am ehesten meinen, dass der kommende Monat ähnliche Verlaufsmuster aufweisen dürfte wie der Januar. Allerdings dürfte die zur Zeit geldpolitisch getriebene Zinskurve durch die rückläufigen Inflationserwartungen demnächst einiges flacher werden.
Am plausibelsten scheint mir für den kommenden Monat eine Beibehaltung der pessimistischen Grundhaltung hinsichtlich Leitindices und zyklischen Rohstoffen. Ob es im Gold ähnlich aufwärts gehen wird wie im Januar wage ich zu bezweifeln, da im Dollar vorderhand kaum weiteres Abwärtspotenzial vorhanden ist.
Mittwoch, 23. Januar 2008
Dienstag, 22. Januar 2008
Faszinierend...
...75 Basispunkte ausserterminlich. Und bereits vom Markt geschluckt, als ob nichts passiert wäre.
Ich warte nun die US-Eröffnung ab, realisiere die noch existierende S&P-Longposition zum bestmöglichen Exit, um dann allenfalls erneut Short zu gehen - in SMI und S&P500.
We'll see...
/edit 17:57 Vorerst bleibe ich Flat
Ich warte nun die US-Eröffnung ab, realisiere die noch existierende S&P-Longposition zum bestmöglichen Exit, um dann allenfalls erneut Short zu gehen - in SMI und S&P500.
We'll see...
/edit 17:57 Vorerst bleibe ich Flat
Kurzupdate
Doch noch...
Nun heisst es abwarten bis die Zinssenkung verpufft ist. Danach kann erneut Short gegangen werden.
Nun heisst es abwarten bis die Zinssenkung verpufft ist. Danach kann erneut Short gegangen werden.
Erziehung
Sicherlich positiv zu werten ist das vorerstige Ausbleiben von Interventionen seitens der Zentralbanken. Dies trägt deutlich dazu bei, den Bernanke-Put in seiner Wirkung zu schmälern - was den Handlungsspielraum der Notenbanken deutlich erhöht.
Eigentlich überrascht dies seitens der europäischen Notenbanken nicht. Die Frage ist, ob die US-Fed den Verfall in den US-Futures gewähren liess aus Erziehungs-Technischen Überlegungen, oder einfach nur deshalb, weil gestern alle ihren Feiertag genossen.
Wie auch immer...
Es ist davon auszugehen, dass heute - immer die alte Leier, ich weiss - die US-Fed an der Zinsschraube aggressiv drehen wird.
Die derzeitige Rebound-Phase ist folglich auch auf die erhoffte Interventention zurückzuführen.
Während ich hier schreibe, hat der SMI innert 30 Minuten von -4.5% auf +0.5% gedreht.
Ich werde wohl in Antizipation eines erneuten Setbacks kurz bis ca. 14:00 Short gehen.
/edit: 12:05 SMI Short 7308
/edit2: 14:03 SMI Flat 7230
Eigentlich überrascht dies seitens der europäischen Notenbanken nicht. Die Frage ist, ob die US-Fed den Verfall in den US-Futures gewähren liess aus Erziehungs-Technischen Überlegungen, oder einfach nur deshalb, weil gestern alle ihren Feiertag genossen.
Wie auch immer...
Es ist davon auszugehen, dass heute - immer die alte Leier, ich weiss - die US-Fed an der Zinsschraube aggressiv drehen wird.
Die derzeitige Rebound-Phase ist folglich auch auf die erhoffte Interventention zurückzuführen.
Während ich hier schreibe, hat der SMI innert 30 Minuten von -4.5% auf +0.5% gedreht.
Ich werde wohl in Antizipation eines erneuten Setbacks kurz bis ca. 14:00 Short gehen.
/edit: 12:05 SMI Short 7308
/edit2: 14:03 SMI Flat 7230
Montag, 21. Januar 2008
Kurzupdate
SMI Long: 7480
Untere Limite bei 7450. Allerdings diesmal kompromisslos gültig.
/edit: Flat bei 7449
Untere Limite bei 7450. Allerdings diesmal kompromisslos gültig.
/edit: Flat bei 7449
Morgenstund hat...
...Mist im Mund.
Sieht ganz nach einem ziemlich ungemütlichen Start in die neue Woche aus.
Auch wenn ich persönlich verhältnismässig wenig Geld in die derzeitige Long-Position gesteckt habe, ärgere ich mich dennoch massiv über den verpatzten Ausstieg, bzw. die verpasste Risikominimierung.
Ich hoffe natürlich, dass der kritische Leser das fallende Messer weniger naiv zu fangen versuchte als meine Wenigkeit.
SMI Flat bei 7550
Sieht ganz nach einem ziemlich ungemütlichen Start in die neue Woche aus.
Auch wenn ich persönlich verhältnismässig wenig Geld in die derzeitige Long-Position gesteckt habe, ärgere ich mich dennoch massiv über den verpatzten Ausstieg, bzw. die verpasste Risikominimierung.
Ich hoffe natürlich, dass der kritische Leser das fallende Messer weniger naiv zu fangen versuchte als meine Wenigkeit.
SMI Flat bei 7550
Freitag, 18. Januar 2008
Kurzupdate
SMI - Lower Limit: 7800
S&P - Lower Limit: 1335
Werden heute Abend allenfalls nach oben hin angepasst.
/edit1: 18:42 wurden heute Abend nach unten hin angepasst. (In)konsequenz ist (k)eine Tugend.
/edit2: 19:33 US-Dollar Long bei 1.100
S&P - Lower Limit: 1335
Werden heute Abend allenfalls nach oben hin angepasst.
/edit1: 18:42 wurden heute Abend nach unten hin angepasst. (In)konsequenz ist (k)eine Tugend.
/edit2: 19:33 US-Dollar Long bei 1.100
Mittwoch, 16. Januar 2008
Zitterpartie beginnt...
Die US-Notenbank scheint tatsächlich nicht Sklave der Aktienmärkte sein zu wollen.
Man muss sich zur Zeit schon sehr vorsehen. Aktuell ist die Aufwärtsbewegung einzig und allein auf der Hoffnung einer auf diesem Niveau wahrscheinlichen Zinssenkung gebaut.
Je höher und länger die Erholung dauert, desto schwächer wird die treibende Hoffnung, welche auf dem Bernanke-Put aufbaut.
Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die Fed prozyklisch in einen steigenden Markt die Zinsen senkt. Insofern ist - aus der jetzigen Sicht - ein neuer Tiefstand notwendig, um die Fed allenfalls wieder auf den Plan zu rufen.
In anderen Worten...
Meine Taktik ist sehr kurzfristig geprägt zur Zeit. Long zu sein ist äusserst riskant, da ausser der Zinssenkungshoffnung (noch) kaum ein anderer positiver Einfluss vorhanden ist.
Man muss sich zur Zeit schon sehr vorsehen. Aktuell ist die Aufwärtsbewegung einzig und allein auf der Hoffnung einer auf diesem Niveau wahrscheinlichen Zinssenkung gebaut.
Je höher und länger die Erholung dauert, desto schwächer wird die treibende Hoffnung, welche auf dem Bernanke-Put aufbaut.
Es ist höchst unwahrscheinlich, dass die Fed prozyklisch in einen steigenden Markt die Zinsen senkt. Insofern ist - aus der jetzigen Sicht - ein neuer Tiefstand notwendig, um die Fed allenfalls wieder auf den Plan zu rufen.
In anderen Worten...
Meine Taktik ist sehr kurzfristig geprägt zur Zeit. Long zu sein ist äusserst riskant, da ausser der Zinssenkungshoffnung (noch) kaum ein anderer positiver Einfluss vorhanden ist.
Long
Die Zeichen stehen meiner Meinung nach nun gut für eine Temporäre Rally.
SMI Long per 14:33
/edit1: 16:56 Ich gehe davon aus, dass der Bernanke-Put die Märkte - auch ohne effektive Zinssenkung - vor einem raschen Abgleiten der US-Märkte im Bereich zw. 1360-1370 schützen dürfte. Deshalb S&P500 ebenfalls Long per 16:57.
SMI Long per 14:33
/edit1: 16:56 Ich gehe davon aus, dass der Bernanke-Put die Märkte - auch ohne effektive Zinssenkung - vor einem raschen Abgleiten der US-Märkte im Bereich zw. 1360-1370 schützen dürfte. Deshalb S&P500 ebenfalls Long per 16:57.
Schwieriges Timing
Intel hat nachbörslich noch was an Abwärtsdruck zugelegt.
Kurzfristig stellt sich mir nun die Frage, ob es sich lohnt morgen in Antizipation der kommenden Zinssenkung Long zu gehen.
Das Problem ist, dass das Messer bis zur effektiven Zinssenkung weiter fallen dürfte.
Eine Longposition kommt also so oder so nicht in Frage.
Ich - und auch alle anderen Marktteilnehmer - gehen davon aus, dass die Zone unterhalb von 1370 im S&P500 Tabu ist, bzw. das Plunge-Protection-Team zu Aktion zwingt, bzw. zwingen sollte.
Gleichzeitig führt diese kollektive Antizipation (Bernanke-Put) meiner Meinung nach dazu, dass man darunter sehr zittrig agieren wird. Niemand will auf dem falschen Fuss erwischt werden. Es kann also leicht auf 1360 gehen, geht aber gleich wieder höher, weil man Bernanke's Intervention nach oben hin nicht verpassen will.
Daraus leite ich für mich ab, dass die Märkte - solange wie Bernanke auf sich warten lässt - sich extrem volatil in der Gegend zwischen 1350-1380 bewegen dürften.
Je länger die Fed mit einer Intervention zuwartet, desto stärker werden die Zweifel und die Ungeduld bzgl. einer Intervention.
Sollte es die Fed also tatsächlich darauf an kommen lassen die Märkte sich selber zu überlassen, wird der Bernanke-Put nicht langsam sondern schockartig aufgegeben. Es wird der Fed kaum gelingen den Finanzmärkten ihren Moral-Hazzard "sachte" zu nehmen (falls sie diese Erziehungsambitionen überhaupt hegen).
Sollte es hingegen nach dem 08/15 Schema ablaufen, kommt es morgen zum 50BP-Zinsschritt. Der im Anschluss einsetzende 3-4 Prozentige Upmove wird meiner Meinung nach - wenn es hoch kommt - bis Ende Woche durchhalten, um dann zu neuen Tiefständen bis Ende Januar anzusetzen.
Kurzfristig stellt sich mir nun die Frage, ob es sich lohnt morgen in Antizipation der kommenden Zinssenkung Long zu gehen.
Das Problem ist, dass das Messer bis zur effektiven Zinssenkung weiter fallen dürfte.
Eine Longposition kommt also so oder so nicht in Frage.
Ich - und auch alle anderen Marktteilnehmer - gehen davon aus, dass die Zone unterhalb von 1370 im S&P500 Tabu ist, bzw. das Plunge-Protection-Team zu Aktion zwingt, bzw. zwingen sollte.
Gleichzeitig führt diese kollektive Antizipation (Bernanke-Put) meiner Meinung nach dazu, dass man darunter sehr zittrig agieren wird. Niemand will auf dem falschen Fuss erwischt werden. Es kann also leicht auf 1360 gehen, geht aber gleich wieder höher, weil man Bernanke's Intervention nach oben hin nicht verpassen will.
Daraus leite ich für mich ab, dass die Märkte - solange wie Bernanke auf sich warten lässt - sich extrem volatil in der Gegend zwischen 1350-1380 bewegen dürften.
Je länger die Fed mit einer Intervention zuwartet, desto stärker werden die Zweifel und die Ungeduld bzgl. einer Intervention.
Sollte es die Fed also tatsächlich darauf an kommen lassen die Märkte sich selber zu überlassen, wird der Bernanke-Put nicht langsam sondern schockartig aufgegeben. Es wird der Fed kaum gelingen den Finanzmärkten ihren Moral-Hazzard "sachte" zu nehmen (falls sie diese Erziehungsambitionen überhaupt hegen).
Sollte es hingegen nach dem 08/15 Schema ablaufen, kommt es morgen zum 50BP-Zinsschritt. Der im Anschluss einsetzende 3-4 Prozentige Upmove wird meiner Meinung nach - wenn es hoch kommt - bis Ende Woche durchhalten, um dann zu neuen Tiefständen bis Ende Januar anzusetzen.
Dienstag, 15. Januar 2008
Kurzupdate
Es sieht ganz danach als, als wollen die Aktienmärkte die Zentralbanken zwingen aus Wortbekenntnissen Taten folgen zu lassen.
Daraus folgt, dass die heute anstehenden Wirtschafts- und Unternehmenszahlen nochmals zum Anlass für ein weiteres Testen der zuletzt gesehenen Tiefstände genommen werden.
Entsprechend heikel ist die aktuelle Shortposition in SMI und S&P500 derzeit.
In Anbetracht der zu erwartenden aggressiven Fed-Intervention werde ich im Verlaufe des Nachmittags die Shortposition im SMI / S&P500 vorübergehend schliessen - evtl. liegt eine kurzfristige Longpositionierung drinn.
Ein guter Zeitpunkt antizipiere ich zwischen 16:00-16:30.
Anders sähe die Situation aus, wenn die Fed bereits im Vorfeld der Eröffnung die Zinsen senken würde und man mit der Flatpositionierung zu spät käme. Dann müsste die Situation neu beurteilt werden... je nach initialer Reaktion der Märkte auf die ausserterminlichen Leitzinssenkungen...
Daraus folgt, dass die heute anstehenden Wirtschafts- und Unternehmenszahlen nochmals zum Anlass für ein weiteres Testen der zuletzt gesehenen Tiefstände genommen werden.
Entsprechend heikel ist die aktuelle Shortposition in SMI und S&P500 derzeit.
In Anbetracht der zu erwartenden aggressiven Fed-Intervention werde ich im Verlaufe des Nachmittags die Shortposition im SMI / S&P500 vorübergehend schliessen - evtl. liegt eine kurzfristige Longpositionierung drinn.
Ein guter Zeitpunkt antizipiere ich zwischen 16:00-16:30.
Anders sähe die Situation aus, wenn die Fed bereits im Vorfeld der Eröffnung die Zinsen senken würde und man mit der Flatpositionierung zu spät käme. Dann müsste die Situation neu beurteilt werden... je nach initialer Reaktion der Märkte auf die ausserterminlichen Leitzinssenkungen...
Samstag, 12. Januar 2008
Einflussfaktoren reviewed...
mir ist aufgefallen, dass das Balkendiagramm mit den Einflussfaktoren schon seit gut 3 Monaten nicht mehr aktualisiert wurde.
Dies will ich nachholen und gleichzeitig auch anmerken, dass es nicht mehr kurz- sondern mittelfristige Einflussgrössen sind, welche zu überwachen sind.
Sentiment:
Dies will ich nachholen und gleichzeitig auch anmerken, dass es nicht mehr kurz- sondern mittelfristige Einflussgrössen sind, welche zu überwachen sind.
Sentiment:
- Finanzmärkte erwarten eine deutliche Zinssenkung noch VOR dem regulären FOMC Entscheid vom 31. Januar. Lippenbekenntnisse seitens Fed enttäuschen hingegen.
- Ganz generall muss man festhalten, dass die Stimmung - auch im historischen Vergleich - an den Finanzmärkten derzeit ziemlich mies ist. Was - isoliert betrachtet - Grund für eine baldige mittelfristige Bodenfindung wäre. (Aber eben nur isoliert betrachtet)
- Eine ausserterminliche Zinssenkung ist in Anbetracht der prekären Situation an den Finanzmärkten praktisch sicher - zusätzlich zu einer Zinssenkung am regulären FOMC Meeting. Insgesamt ist bis und mit Ende Januar mit einer Reduktion der Leitzinsen von 75-100 Basispunkten zu rechnen.
- Niemand bezweifelt mehr, dass die Subprime-Krise negative Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben wird. Nachwievor geht der Grossteil der Anleger jedoch davon aus, dass es zu einer Wachstumsabschwächung und keiner Rezession kommen wird.
- Man geht in weiten Teilen von einer Entkopplung der Globalen Wirtschaft von den USA aus. (illusorisch)
- Inflation wird verstärkt zu einem Problem. Die Inflationserwartungen bleiben vorerst noch einigermassen gut verankert.
- Gewinnwachstum war schon im 3. Quartal negativ. Eine Beschleunigung des Abwärtsmomentums im 4. Quartal ist zu erwarten. Insgesamt dürfte aber auch im letzten Quartal des vergangenen Jahres im Durchschnitt noch ein Gewinn erzielt worden sein.
- Die Erwartungen des Marktes dürften in dieser Earnings-Season - auch auf dem derzeitigen Bewertungsniveaus - tendenziell zu hoch liegen.
- Verhältnis zwischen Verschuldung und Eigenkapital wird zum allgemeinen Problem. (siehe Liquidität)
- Kurzfristig stark überverkauft. Extrem anfällig auf temporäre, starke Erholungen - auch scheinbar nebensächlichen Hoffungsmomenten.
- Mittel- bis langfristig ist der Aufwärtstrend nachwievor intakt. Die meisten Leitindices korrigierten bis anhin zw. 10-20%, was bei weitem noch keine Baisse ausmacht. Eine Trendumkehr auch im langfristigen Kontext scheint jedoch in diesen Wochen ihre Bestätigung zu finden.
- Minsky-Moment liegt weit hinter uns. Die Kreditkrise entfaltet sich nun zunehmend in den oberen Reihen der Kredit-Geber/Nehmer-Kette. Ich erwarte bis und mit zweites Quartal '08 erste Zahlungsrückstände bei den grössten Schuldnern (Dimension von: MBIA, Fannie Mae, Bank Of America, etc) im privaten und staatsnahen Bereichen. Bailing-Outs im Privaten Sektor à la Bank Of America (Countrywide) dürften als Alternative (bzw. Hinauszögern) zum Konkurs Schule machen. Die Bonitätsrisiken verschieben sich entsprechend nach oben.
- TED-Spread ist kleiner geworden, jedoch bei weitem noch nicht normalisiert.
- Spreads zwischen Unternehmens- und Staats-Anleihen nehmen aufgrund steigender Kreditausfahlsrisiken hingegen ungebremst zu.
- Das Momentum der Bonitätserosion (siehe Liquidität & Macro) der Vereinigten Staaten im Vergleich zum Rest der Welt lässt nachwievor vermuten, dass der Dollar handelsgewichtet neue Tiefststände erreichen dürfte.
Mittwoch, 9. Januar 2008
Und wieder Alcoa..
Zum dritten Mal seit Eröffnung dieses Blogs kommt es zum Startschuss der Earning-Season.
Im Juli und September nahm das Momentum der Erwartungsenttäuschung jeweils zu.
Meine Meinung ist, dass die Märkte Zahlen von ca. 28-30 Cents pro Aktie antizipieren.
Sollte das Ergebnis in der Region von 25 Cents oder darunter zu liegen kommen, ist mit einer Beschleunigung des Abwärtstrends im S&P500 Index¨zu rechnen.
Dieser allfällige nachbörsliche Taucher der US-Futures könnte sehr schlimmes bzw. die Fed auf den Plan rufen.
Für mich würde dies für morgen eine temporäre Flat-Positionierung in den Aktienindices bedeuten.
Da eine allfällige Zinssenkung vor Eröffnung der US-Märkte morgen gesprochen würde, schliesse ich meine Shortposition im S&P500 heute Abend (im SMI morgen Mittag), in Antizipation einer Umkehr bis morgen Nachmittag.
Sollte es anders kommen als gedacht, würde ich voraussichtlich morgen Abend die Shortposition wieder etablieren.
/edit1: 21:50 In Anbetracht des aktuellen Intraday-Upmoves gehe ich davon aus, dass eine temporäre Flat-Positionierung auch im S&P500 kaum lohnenswert wäre - auch dann, wenn die Fed eine Zinssenkung durchführen sollte.
/edit2: 22:26 Zahlen waren über den Erwartungen. Insofern relativiert sich die Wahrscheinlichkeit einer Fed-Intervention erheblich - was vorläufig heisst, dass die Shortposition beibehalten wird. Sie wackelt jedoch.
Im Juli und September nahm das Momentum der Erwartungsenttäuschung jeweils zu.
Meine Meinung ist, dass die Märkte Zahlen von ca. 28-30 Cents pro Aktie antizipieren.
Sollte das Ergebnis in der Region von 25 Cents oder darunter zu liegen kommen, ist mit einer Beschleunigung des Abwärtstrends im S&P500 Index¨zu rechnen.
Dieser allfällige nachbörsliche Taucher der US-Futures könnte sehr schlimmes bzw. die Fed auf den Plan rufen.
Für mich würde dies für morgen eine temporäre Flat-Positionierung in den Aktienindices bedeuten.
Da eine allfällige Zinssenkung vor Eröffnung der US-Märkte morgen gesprochen würde, schliesse ich meine Shortposition im S&P500 heute Abend (im SMI morgen Mittag), in Antizipation einer Umkehr bis morgen Nachmittag.
Sollte es anders kommen als gedacht, würde ich voraussichtlich morgen Abend die Shortposition wieder etablieren.
/edit1: 21:50 In Anbetracht des aktuellen Intraday-Upmoves gehe ich davon aus, dass eine temporäre Flat-Positionierung auch im S&P500 kaum lohnenswert wäre - auch dann, wenn die Fed eine Zinssenkung durchführen sollte.
/edit2: 22:26 Zahlen waren über den Erwartungen. Insofern relativiert sich die Wahrscheinlichkeit einer Fed-Intervention erheblich - was vorläufig heisst, dass die Shortposition beibehalten wird. Sie wackelt jedoch.
Dienstag, 8. Januar 2008
Die Machart des Selloffs
Die Reaktion auf die Countrywide-Bankrott-Gerüchte zeigen, wie weit die Märkte von einer Einpreisung der anstehenden Entwicklung entfernt sind.
Konstante US-Anleihekurse trotz einbrechenden Aktienkursen deuten darauf hin, dass die Flucht in Qualität durch Bonitätsrisiken überkompensiert wird.
Erst wenn die Märkte den "Worst-Case" vorwegnehmen nachdem er eingetroffen ist, wird es wieder nachhaltig aufwärts gehen.
Geht man davon aus, dass Kreditgeber wie Fannie Mae und Freddie Mac durch ihre staatlich garantierte Risikofreiheit Schuldner mit weitaus schwächerer Bonität in ihren Portfolios halten können, als die vollprivate Countrywide, kann man mit ein wenig Zweckrealismus den Worstcase durchaus antizipieren.
Meiner Meinung nach werden noch einige grosse Kredit- und Finanzinstitute bankrott gehen. Es ist zudem kaum anzunehmen, dass die USA mehr als ein Plazebo-Bailing-Out finanzieren können.
Wieder zurück zum kurzfristigen Kontext...
Die Fed wird wohl bis zum Ende der Woche - Inflation hin oder her - die Leitzinsen ausserterminlich senken müssen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob angesichts dessen die Shortposition belassen werden sollte.
Konstante US-Anleihekurse trotz einbrechenden Aktienkursen deuten darauf hin, dass die Flucht in Qualität durch Bonitätsrisiken überkompensiert wird.
Erst wenn die Märkte den "Worst-Case" vorwegnehmen nachdem er eingetroffen ist, wird es wieder nachhaltig aufwärts gehen.
Geht man davon aus, dass Kreditgeber wie Fannie Mae und Freddie Mac durch ihre staatlich garantierte Risikofreiheit Schuldner mit weitaus schwächerer Bonität in ihren Portfolios halten können, als die vollprivate Countrywide, kann man mit ein wenig Zweckrealismus den Worstcase durchaus antizipieren.
Meiner Meinung nach werden noch einige grosse Kredit- und Finanzinstitute bankrott gehen. Es ist zudem kaum anzunehmen, dass die USA mehr als ein Plazebo-Bailing-Out finanzieren können.
Wieder zurück zum kurzfristigen Kontext...
Die Fed wird wohl bis zum Ende der Woche - Inflation hin oder her - die Leitzinsen ausserterminlich senken müssen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob angesichts dessen die Shortposition belassen werden sollte.
Freitag, 4. Januar 2008
Im Banne der Deflation
Das neue Jahr könnte nicht nur für die Finanzwelt weitere Vertrauensfragen bereit halten. Vielmehr könnte es auch für zyklische Titel sehr unangenehm werden.
Seit einigen Monaten ist das Vertrauen in wichtige Bereiche des Geldsystems gewaltigen Störfeuern ausgesetzt. Die Bonitätserosion erfasst langsam aber sicher auch die obersten Gefilde der Kredit-Geberkette. Entsprechend falsch positionierte Finanzkonstrukte sehen sich abseits eines liquiden Marktes.
Der Geldumlauf für Kreditpapiere schwacher Bonität ist massiv gehemmt. Eine klare Trennung zwischen Spreu und Weizen ist unmöglich. Selbst Werte mit Bluechip-Status wurden inzwischen heimgesucht und mutieren mit zunehmender Dauer der Kreditkrise selber zu Junk.
Die Risikoprämien lassen sich mangels ausreichender Zinselastizität nur schwer reduzieren. Notenbanken schöpfen Geld in einem bis anhin noch nie da gewesenen Ausmass. Trotzdem reichen die täglichen Offenmarktgeschäfte bis anhin bestenfalls um den StatusQuo zu wahren.
In den Vereinigten Staaten wächst die Geldmenge M3 inzwischen im Jahresvergleich mit rekordhohen 17% - als Folge der korrodierenden Geldumlauftempos.
Solche Phänomene verdeutlichen, dass enorme deflationäre Kräfte im Spiel sind, welche den realwirtschaftlich vorhandenen Aufwärtspreisdruck in Konsumgütern bei weitem übertreffen. Deflationär deshalb, weil das schwindende Vertrauen der Kreditmarktteilnehmer zu einer Blockierung des Geldflusses führt, was bei gleich bleibender Geldmenge die Preise sinken liesse.
Eingeschränkter Handlungsspielraum der Notenbanken
Die US-Notenbank hat nachwievor das Glück, dass sie mit ihren expansiven Offenmarktgeschäften relativ gezielt eingreifen kann, ohne die Konsum- und Produktionsgüterpreise direkt zu tangieren. Man hat den Eindruck, dass diese Rechnung tatsächlich ohne nennenswerte inflationäre Risiken aufgeht. Zumindest scheint dies so...
Zwei Faktoren schränken die US-Fed in ihrem Aktionsradius stark ein. Neben den globalen Inflationstendenzen ist dies vorallem die schwindende Qualität der Aktiven, welche in der Bilanz der passivseitig geschöpften Geldmenge gegenüber steht. Schon heute machen US-Staatsanleihen über 90% der Sicherheiten aus, welche das geschöpfte Geld decken sollen.
Aufgrund der anhaltenden Kreditkrise sehen sich kommerzielle und staatliche Kreditinstitute zunehmendem Druck ausgesetzt.
Meiner Meinung nach sind diese Unternehmen in Anbetracht steigender Zahlungsausfälle am Ende der Kreditnehmerkette zunehmend gefährdet ihren Rückzahlungsverpflichtungen nicht mehr gerecht werden zu können. Das Resultat sind steigende Bonitätsrisiken und im folgenden steigende Marktzinsen.
Man darf damit rechnen, dass ausländische Investoren durch die steigenden Ausfallsrisiken vermehrt nicht mehr bereit sind in gewohntem Ausmasse US-Staatsanleihen zu kaufen bzw. zu halten. Folglich kann die Fed zwar an der Leitzinsschraube fleissig nach unten drehen. Die Divergenz zwischen marktnahen und staatlich verordneten Zinsen wird in der Tendenz jedoch steigen.
Ausblick auf das kommende Jahr
Für das Aktienjahr 2008 rechne ich mit weiteren massiven Wertverlusten, durch schwindende Gewinnerwartungen auch bei zyklischen Titeln, welche von den Verwerfungen der Kreditkrise bis anhin in weiten Teilen verschont blieben.
Etwas unsicher scheint mir die mittelfristige Entwicklung an den Anleihemärkten. Zum einen besitzt die Fed noch Spielraum für weitere 50-100 Basispunkte nach unten - womöglich sogar noch mehr... Dies dürfte jedoch relativ spurlos an den Unternehmensanleihen vorübergehen.
Für mich bedeutet dies heuer steigende Kurse für Staatsanleihen, bei stagnierenden oder fallenden Kursen von Corporate Bonds.
Für den US-Dollar gehe ich auf Sicht eines Jahres von einer Fortsetzung der Abwärtstendenz aus, da die US-Institutionen in Relation zum Rest der Welt die mit Abstand marodesten Verhältnisse aufweisen.
Damit sei auch impliziert, dass der Goldpreis übers Jahr hinweg stark profitieren dürfte. Ganz im Gegensatz zu zyklisch sensitiven Rohstoffen, welche angesichts getrübter Aussichten der Weltwirtschaft kaum der sinkenden Nachfrage widerstehen können.
Seit einigen Monaten ist das Vertrauen in wichtige Bereiche des Geldsystems gewaltigen Störfeuern ausgesetzt. Die Bonitätserosion erfasst langsam aber sicher auch die obersten Gefilde der Kredit-Geberkette. Entsprechend falsch positionierte Finanzkonstrukte sehen sich abseits eines liquiden Marktes.
Der Geldumlauf für Kreditpapiere schwacher Bonität ist massiv gehemmt. Eine klare Trennung zwischen Spreu und Weizen ist unmöglich. Selbst Werte mit Bluechip-Status wurden inzwischen heimgesucht und mutieren mit zunehmender Dauer der Kreditkrise selber zu Junk.
Die Risikoprämien lassen sich mangels ausreichender Zinselastizität nur schwer reduzieren. Notenbanken schöpfen Geld in einem bis anhin noch nie da gewesenen Ausmass. Trotzdem reichen die täglichen Offenmarktgeschäfte bis anhin bestenfalls um den StatusQuo zu wahren.
In den Vereinigten Staaten wächst die Geldmenge M3 inzwischen im Jahresvergleich mit rekordhohen 17% - als Folge der korrodierenden Geldumlauftempos.
Solche Phänomene verdeutlichen, dass enorme deflationäre Kräfte im Spiel sind, welche den realwirtschaftlich vorhandenen Aufwärtspreisdruck in Konsumgütern bei weitem übertreffen. Deflationär deshalb, weil das schwindende Vertrauen der Kreditmarktteilnehmer zu einer Blockierung des Geldflusses führt, was bei gleich bleibender Geldmenge die Preise sinken liesse.
Eingeschränkter Handlungsspielraum der Notenbanken
Die US-Notenbank hat nachwievor das Glück, dass sie mit ihren expansiven Offenmarktgeschäften relativ gezielt eingreifen kann, ohne die Konsum- und Produktionsgüterpreise direkt zu tangieren. Man hat den Eindruck, dass diese Rechnung tatsächlich ohne nennenswerte inflationäre Risiken aufgeht. Zumindest scheint dies so...
Zwei Faktoren schränken die US-Fed in ihrem Aktionsradius stark ein. Neben den globalen Inflationstendenzen ist dies vorallem die schwindende Qualität der Aktiven, welche in der Bilanz der passivseitig geschöpften Geldmenge gegenüber steht. Schon heute machen US-Staatsanleihen über 90% der Sicherheiten aus, welche das geschöpfte Geld decken sollen.
Aufgrund der anhaltenden Kreditkrise sehen sich kommerzielle und staatliche Kreditinstitute zunehmendem Druck ausgesetzt.
Meiner Meinung nach sind diese Unternehmen in Anbetracht steigender Zahlungsausfälle am Ende der Kreditnehmerkette zunehmend gefährdet ihren Rückzahlungsverpflichtungen nicht mehr gerecht werden zu können. Das Resultat sind steigende Bonitätsrisiken und im folgenden steigende Marktzinsen.
Man darf damit rechnen, dass ausländische Investoren durch die steigenden Ausfallsrisiken vermehrt nicht mehr bereit sind in gewohntem Ausmasse US-Staatsanleihen zu kaufen bzw. zu halten. Folglich kann die Fed zwar an der Leitzinsschraube fleissig nach unten drehen. Die Divergenz zwischen marktnahen und staatlich verordneten Zinsen wird in der Tendenz jedoch steigen.
Ausblick auf das kommende Jahr
Für das Aktienjahr 2008 rechne ich mit weiteren massiven Wertverlusten, durch schwindende Gewinnerwartungen auch bei zyklischen Titeln, welche von den Verwerfungen der Kreditkrise bis anhin in weiten Teilen verschont blieben.
Etwas unsicher scheint mir die mittelfristige Entwicklung an den Anleihemärkten. Zum einen besitzt die Fed noch Spielraum für weitere 50-100 Basispunkte nach unten - womöglich sogar noch mehr... Dies dürfte jedoch relativ spurlos an den Unternehmensanleihen vorübergehen.
Für mich bedeutet dies heuer steigende Kurse für Staatsanleihen, bei stagnierenden oder fallenden Kursen von Corporate Bonds.
Für den US-Dollar gehe ich auf Sicht eines Jahres von einer Fortsetzung der Abwärtstendenz aus, da die US-Institutionen in Relation zum Rest der Welt die mit Abstand marodesten Verhältnisse aufweisen.
Damit sei auch impliziert, dass der Goldpreis übers Jahr hinweg stark profitieren dürfte. Ganz im Gegensatz zu zyklisch sensitiven Rohstoffen, welche angesichts getrübter Aussichten der Weltwirtschaft kaum der sinkenden Nachfrage widerstehen können.
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